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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 30.1919

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Götz, Ferdinand: Umgestaltung eines Berliner Hauses
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Kraft, Leonhard: Ein stiller Seitenpfad der Kunst, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.10021#0104

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INNEN-DEKORATION

RAUMGESTALTUNG: FERD. GÖTZ —MÜNCHEN.

SPEISEZIMMER IM HAUSE DR. O. E. WÄNDE STUKKOLUSTRO

die Abbildungen aufzeigen, dürfte die einfache bauliche
Umbildung des ersten Stockwerkes einiges Interesse er-
wecken. Hier war Vorder- und Hintertrakt des Hauses
durch ein licht- und luftloses Frühstückszimmer verbunden,
dem eine zwecklose Loggia vorlag — zwecklos deshalb,
weil die allzu nahe Nachbarschaft jeden häuslich-intimeren
Gebrauch ausschloß. Durch die in den Skizzen veran-
schaulichten Maßnahmen wurde ein Verbindungsgang zu
den Wirtschaftsräumen geschaffen, und der Rest des
Frühstückszimmers mitsammen der Loggia zu einem An-
kleidezimmer umgestaltet, in dem die stehengebliebenen
Mauervorlagen die Anfänge gaben für eine Reihe, im
Halbrund eingebauter, Kleider- und Wäscheschränke.
Durch einen kleinen Vorraum sind einerseits das Schlaf-
zimmer, auf der anderen Seite ein Bad angeschlossen.

Wenn mit dieser Arbeit nicht gerade viel Gelegen-
heit gegeben war, neuartige Raumbilder zu entwickeln,
so ist ihre Vorführung doch wohl berechtigt als Beispiel
für die Möglichkeit, in einer Zeit größter Einschränk-
ungen auf dem Gebiet jeglicher nicht kriegswichtiger
Produktion doch unter Zurückgreifen auf Vorhandenes
ein zusammenhängendes Wohnungsbild zu geben, dem
man nicht allzusehr die schweren Nöte und Bedürftig-
keiten seiner Epoche ansieht............... F. G.

EIN STILLER SEITENPFAD DER KUNST

Von der räumlichen Gestaltung des Krankenhauses soll
hier die Rede sein. Noch bis in die jüngste Zeit
hinein hat man mit einer gewissen Selbstverständlichkeit
die weitgreifenden sanitären Anforderungen des Kranken-
hauses als etwas in sich Geschlossenes angesehen und ver-
kündigt. Der gestaltende Architekt sah sich dem gegen-
über geradezu auf den Standpunkt des Geschehenlassens
zurückgedrängt, er gab höchstens noch Rat in bautechni-
schen Dingen, und sein Arbeitsfeld wurde auf Bauleitung
und Abrechnung beschränkt. Faßt man Anlagen mittleren
und kleinen Umfangs ins Auge, so verblieben dem künst-
lerischen Gestalten, von der Außenerscheinung abgesehen,
höchstens die dem allgemeinen Verkehr dienenden Räume.
Schon in den Krankensälen sah der Künstler seinen Ein-
fluß schwinden, und gar in dem innersten Betriebsraume,
in dem medizinischen Heiligtume des Operationssaals,
herrschten die technischen Lieferanten und Ärzte unbe-
stritten; dem Architekten fiel dort die Rolle des Richters
bei Vergleichsverhandlungen zu. Der Gedanke, daß er,
über diesen Parteien stehend, alles von ihnen Kommende
zu einer höheren Einheit zu verschmelzen habe, kam wohl
in den meisten Fällen keinem der — dreie. Und doch
 
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