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INNEN-DEKORATION
ARCH. FERD. GÖTZ—MÖNCHEN
SOFAPLATZ IN EINEM TEEZIMMER
tum geben wird, der Innenarchitekten ins Brot zu
setzen vermag? Wer kann es wissen? Vorläufig
sehen die Dinge übel genug aus. Und wir haben
augenblicklich außer der Hoffnung keine Gewähr
dafür, daß die Dinge sich doch noch zum bes-
seren wenden werden.
Die Sorge um die Erhaltung all' des Köstlichen
und Unwiederbringlichen, das uns die letzten Jahr-
zehnte geschenkt haben, beherrscht uns jetzt so
ausschließlich, daß der Anblick des Schönen uns
nicht selten wehmütig stimmt und uns an den
drohenden Verlust denken läßt. Aber glücklicher-
weise dauern solche Verstimmungen nicht lange.
Die Macht der Kunst bewährt sich immer wieder.
Und ehe wir recht wissen, wie es geschah, hat
Ferdinand Götz in gewohnter Weise gesiegt und
uns in den Bann seiner Kompositionen aus Flächen
und Körpern, Linien und Farben gezwungen. Man
erinnert sich wieder, daß Götz nicht auf direktem
Wege dahin gekommen ist, wo wir ihn heute sehen,
sondern daß er ursprünglich Maler gewesen ist.
Diese Tatsache sich immer wieder ins Gedächtnis
zu rufen, ist wichtig; denn sie erklärt das Spezi-
fische seiner Kunst, das im Reiz des heiteren far-
bigen Zusammenklangs besteht, auf die allerein-
fachste Weise. Götz ist, um es kurz zu sagen, der
geborene Dekorateur, d. h. ein Mensch, dem die
Natur einen besonders fein ausgebildeten Sinn für
den Einklang von Farben und Formen, von Ma-
terialien und Techniken verliehen hat. Man be-
trachte daraufhin z. B. den Raritätentisch aus dem
Wohnzimmer des Künstlers oder die Ansicht des
Damenzimmers mit dem französischen Türvorhang.
Obwohl den Reproduktionen die Farbe fehlt, hat
man doch sicherlich den Eindruck einer unge-
wöhnlich glücklichen Harmonie, deren Gesetze
sich freilich wohl nie ganz ergründen lassen werden.
Denn letzten Endes ist es eben, wie gesagt, doch
INNEN-DEKORATION
ARCH. FERD. GÖTZ—MÖNCHEN
SOFAPLATZ IN EINEM TEEZIMMER
tum geben wird, der Innenarchitekten ins Brot zu
setzen vermag? Wer kann es wissen? Vorläufig
sehen die Dinge übel genug aus. Und wir haben
augenblicklich außer der Hoffnung keine Gewähr
dafür, daß die Dinge sich doch noch zum bes-
seren wenden werden.
Die Sorge um die Erhaltung all' des Köstlichen
und Unwiederbringlichen, das uns die letzten Jahr-
zehnte geschenkt haben, beherrscht uns jetzt so
ausschließlich, daß der Anblick des Schönen uns
nicht selten wehmütig stimmt und uns an den
drohenden Verlust denken läßt. Aber glücklicher-
weise dauern solche Verstimmungen nicht lange.
Die Macht der Kunst bewährt sich immer wieder.
Und ehe wir recht wissen, wie es geschah, hat
Ferdinand Götz in gewohnter Weise gesiegt und
uns in den Bann seiner Kompositionen aus Flächen
und Körpern, Linien und Farben gezwungen. Man
erinnert sich wieder, daß Götz nicht auf direktem
Wege dahin gekommen ist, wo wir ihn heute sehen,
sondern daß er ursprünglich Maler gewesen ist.
Diese Tatsache sich immer wieder ins Gedächtnis
zu rufen, ist wichtig; denn sie erklärt das Spezi-
fische seiner Kunst, das im Reiz des heiteren far-
bigen Zusammenklangs besteht, auf die allerein-
fachste Weise. Götz ist, um es kurz zu sagen, der
geborene Dekorateur, d. h. ein Mensch, dem die
Natur einen besonders fein ausgebildeten Sinn für
den Einklang von Farben und Formen, von Ma-
terialien und Techniken verliehen hat. Man be-
trachte daraufhin z. B. den Raritätentisch aus dem
Wohnzimmer des Künstlers oder die Ansicht des
Damenzimmers mit dem französischen Türvorhang.
Obwohl den Reproduktionen die Farbe fehlt, hat
man doch sicherlich den Eindruck einer unge-
wöhnlich glücklichen Harmonie, deren Gesetze
sich freilich wohl nie ganz ergründen lassen werden.
Denn letzten Endes ist es eben, wie gesagt, doch