Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 30.1919

DOI Artikel:
Vogel, Juliius: Die Kieler Kriegermöbel
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.10021#0196

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
176

1NNEN-DEKORATION

I



«





















I









KUNSTGEWERBESCHULE —KIEL

SCHLAFZIMMER, WEISSLACKIERT

DIE KIELER KRIEGERMOBEL

Eine der vielen Folgeerscheinungen des Krieges war
die immer mehr in den Vordergrund tretende Woh-
nungsnot, mit der die Frage der Beschaffung des Haus-
rats Hand in Hand ging. So sah sich auch Kiel, wie viele
andere Orte genötigt, um diesem Übel einigermaßen ab-
zuhelfen, die Beschaffung
preiswerter Möbel in ei-
gene Hand zu nehmen.
Es wurde zu diesemZweck
im Frühjahre 1918 eine
gemeinnützige Gesell-
schaft mit beschr. Haftung
gegründet, an der sich als
Gesellschafter die Stadt
Kiel, die Germania-Werft
A.-G. (Krupp), und die
Kreise Plön und Bordes-
holm beteiligten. — Bei
der Aufstellung des Pro-
gramms gingen wir davon
aus, daß die Möbel geeig-
net sein müßten, zunächst
in den vorhandenen Zwei-
und Dreistuben-Wohnun-
gen ihre Aufstellung zu
finden und daß sie in ihrer
Zusammenstellung den
bisherigen.gebräuchlichen
Stücken anzupassen seien,
dagegen sei aber unbe-
dingt einemöglichsle Stei-
gerung in der Qualität der
Ausführung und der Aus-
bildung der Formen nach

SCHRANK UND STUHL AUS OBIGEM SCHLAFZIMMER. KIEFERNHOLZ

der künstlerischen Seite anzustreben. Ferner wurde als
wesentlicher Punkt hervorgehoben, daß die Möbel inner-
halb der, durch die geringen Raumgrößen bedingten,
kleinen Außenmaße möglichst geräumig unter weitgehend-
ster Platzausnützung zu schaffen seien. — Auf dieser

Grundlage wurden dann
drei Arten von Ausfüh-
rungen ins Auge gefaßt,
denen gemeinsam die Güte
der Arbeit, die Qualität
der Form und das Prinzip
der Raumausnützung sei«
sollte, verschieden sollte
sein die Preislage und die-
se Verschiedenheit mußte
erreicht werden 1. durch
die einfachere oder rei-
chere Form, 2. durch die
Anzahl der einzelnen zu
einer Einrichtung zusam-
mengehöriger Stücke. —
Mit der Bearbeitung der
Pläne wurde die Klasse
Raumkunst Architekt Vo-
gel an der Handwerker-
und Kunstgewerbeschule
beauftragt. Unter den von
der Klasse bearbeiteten
Entwürfen wurden 9 Räu-
me, 3 Küchen, 3 Schlaf-
zimmer und 3 Wohnzim-
mer zur Ausführung be-
stimmt und alsbald als
Probestücke zur Ausfüh-
 
Annotationen