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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 30.1919

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Michel, Wilhelm: Skulpturale Baukunst
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Frank, Willy: Plastik im Innenraum
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https://doi.org/10.11588/diglit.10021#0448

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INNEN-DEKORATION

MODELLIERT VON PROF. MICHAEL POWOLNY-WIEN. GARTENPLASTIKEN IN KERAMIK. »FROHL1NG« UND »SOMMER«

Es liegt Tragik darin, daß diese Begriffe und Ten-
denzen zeitnotwendig werden in einem Augenblick, der
zum mindesten uns Deutschen alle materiellen Voraus-
setzungen der Verwirklichung zu nehmen scheint. Aber
auf der anderen Seite beweist die Ungunst im Materiellen
nicht das Geringste gegen diese Tendenzen. Sache des
Menschen ist es, dem Geist zu gehorchen. Sache des
Materiellen ist es, dem Geiste den Körper zu liefern oder
zu weigern. Aus dem Gegeneinander dieser beiden, das
sich ungeheuer faktisch, fast mechanisch vollzieht, ge-
winnt das Geschehen sein Resultat. Ihm müssen wir

uns beugen.................. Wilhelm michel.

ä

GEHEIMNIS DER FORM. Unfaßbare Ideen äußern
sich in faßbare Formen. Faßbar durch unsere Sinne
als Stern, Donner, Blume, als Form. Die Form ist uns
Geheimnis, weil sie der Ausdruck von geheimnisvollen
Kräften ist. Nur durch sie ahnen wir die geheimen
Kräfte, den unsichtbaren Gott....... august macke.

plastik im innenraum

Bei der Unterbringung von Skulpturen in der Woh-
nung kommt als wesentlich in Betracht, daß sie,
zum Unterschied gegen die Gemälde, keinen Rahmen
haben. Ein Bild kann zwar auch nicht wahllos in den
Raum gehängt werden. Aber es ist doch in seinem
Wesen selbständiger als die Plastik. Diese bedarf dringend
der rahmenden Unterstützung durch Architekto-
nisches, einerlei, ob dies Stein, Erde, Holz oder Baum
und Strauch ist. Im Innenraum wird sie ihren Platz finden
an architektonisch markantem Punkt: etwa vor abge-
messenem Mauervorsprung, in der Nische, im Durchblick
zwischen zwei Räumen, auf dem Pfosten eines Geländers.
Plastik ist die älteste, die ehrwürdigste und in gewissem
Sinne mächtigste unter den Künsten. Sie flieht das In-
time, sie ist rednerischer, beherrschender, weniger Privat-
sache wie die Malerei. Sie spricht auch gewissermaßen
Ewigeres, Gültigeres aus als diese. Das alles macht, daß
 
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