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Sobotka, Walter: Das Möbel als Gerät
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.10457#0198
178
INNEN-DEKORATION
ARCHITEKT WALTHER SOBOTKA-W1EN HERRENZIMMER IM HAUS DR. G. S.-BERLIN
eines ganzen Streifens für Schränke oder als offene farbige Wirkung des Raumes bestimmen. Schreibtisch
Bücherei (siehe Abb. S. 179) wieder auf eine positive und Armsessel sind — wie schon erwähnt — reicherund
Form verkleinert und dabei auch nach Belieben nischen- kostbarer behandelt. Das Schlafzimmer (S. 176) mit
artig in die Tiefe zu gegliedert und erweitert werden, den niederen Betten aus kaukasisch Nußholz, den reich
Die Abbildungen (S. 176—180) geben einige Räume zusammengesetzten Furnieren der beiden Schränke und
und Möbelstücke einer Berliner Mietwohnung wieder, den Nachtkästchen mit gesprengten Beinen, die durch
Der lange Bibliothek-Tisch im schlichten Arbeitszim- ein hochrotes Gitterwerk aus Paduk verbunden sind, gibt
mer (S. 178—179) hat abklappbare Türen zum Legen trotz des Vorwiegens der Nußfarbe ein belebtes Bild,
von Handzeichnungen. Die Bücherei selbst besteht aus das durch den hellblauen Schleiflack der kleinen Galerie
zwei Teilen, der äußere mit größerer Tiefe, der innere und die groß gemusterte Decke eine freundliche Buntheit
seichter und mit unregelmäßiger Teilung für einzelne erhält. Der Silberschrank (S 180) aus weißem
Sammelwerke, in der Mitte ein eigenes Fach für beson- Schleiflack zeigt eine rein konstruktive Form auf einem
ders kostbare Bücher und ein verschließbares für den schwarz polierten, fast barock geschweiften Unterbau —
Katalog. Darunter eine tiefe Truhe. Der ganze Raum ein beabsicbtigter Gegensatz, der die Zweiteilung von
ist in einfachsten Formen und Materialien gehalten, wo- Truhe und Traggestell und deren verschiedene Funktion
bei das helle, äußere Pitchpine-Regal mit dem zurück- charakterisiert . . Bei dem kleinen Likör- und Zigarren-
gesetzten, dunkelbraunen Teil und der Mahagonitür im Schrank (S. 177) aus goldgelbem Mahagoni war es das
Mittelpunkt, zusammen mit den bunten Buchrücken die Bestreben, trotz der Kombination mehrerer Elemente zu
INNEN-DEKORATION
ARCHITEKT WALTHER SOBOTKA-W1EN HERRENZIMMER IM HAUS DR. G. S.-BERLIN
eines ganzen Streifens für Schränke oder als offene farbige Wirkung des Raumes bestimmen. Schreibtisch
Bücherei (siehe Abb. S. 179) wieder auf eine positive und Armsessel sind — wie schon erwähnt — reicherund
Form verkleinert und dabei auch nach Belieben nischen- kostbarer behandelt. Das Schlafzimmer (S. 176) mit
artig in die Tiefe zu gegliedert und erweitert werden, den niederen Betten aus kaukasisch Nußholz, den reich
Die Abbildungen (S. 176—180) geben einige Räume zusammengesetzten Furnieren der beiden Schränke und
und Möbelstücke einer Berliner Mietwohnung wieder, den Nachtkästchen mit gesprengten Beinen, die durch
Der lange Bibliothek-Tisch im schlichten Arbeitszim- ein hochrotes Gitterwerk aus Paduk verbunden sind, gibt
mer (S. 178—179) hat abklappbare Türen zum Legen trotz des Vorwiegens der Nußfarbe ein belebtes Bild,
von Handzeichnungen. Die Bücherei selbst besteht aus das durch den hellblauen Schleiflack der kleinen Galerie
zwei Teilen, der äußere mit größerer Tiefe, der innere und die groß gemusterte Decke eine freundliche Buntheit
seichter und mit unregelmäßiger Teilung für einzelne erhält. Der Silberschrank (S 180) aus weißem
Sammelwerke, in der Mitte ein eigenes Fach für beson- Schleiflack zeigt eine rein konstruktive Form auf einem
ders kostbare Bücher und ein verschließbares für den schwarz polierten, fast barock geschweiften Unterbau —
Katalog. Darunter eine tiefe Truhe. Der ganze Raum ein beabsicbtigter Gegensatz, der die Zweiteilung von
ist in einfachsten Formen und Materialien gehalten, wo- Truhe und Traggestell und deren verschiedene Funktion
bei das helle, äußere Pitchpine-Regal mit dem zurück- charakterisiert . . Bei dem kleinen Likör- und Zigarren-
gesetzten, dunkelbraunen Teil und der Mahagonitür im Schrank (S. 177) aus goldgelbem Mahagoni war es das
Mittelpunkt, zusammen mit den bunten Buchrücken die Bestreben, trotz der Kombination mehrerer Elemente zu