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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 32.1921

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"Wir müssen bauen"
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Li, Bai: "Pavillon am Teich"
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https://doi.org/10.11588/diglit.10457#0337

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INNEN-DEKORATION

317

tapeten von gebr. hildebrandt—berlin (entwurf osk. tre1chel), flammersheim & steinmann —cöln u. gebr. hildebrandt

WIR MÜSSEN BAUEN«. Die Schwarzmäuler }>-pAVlLLON AM TEICH«. Mitten in dem kleinen
schlafen, dicht aneinander gekauert, auf den Blät- JL Teiche steht ein Pavillon aus grünem und aus weißem
ternderYauary-Palme. In Gewitter-und Regen-Nächten Porzellan. . Wie der Rücken eines Tigers wölbt die

wimmern und schreien die Jungen Brücke sich aus Jade zu dem Pa-

vor Kälte. So geht es auch den - i - ■ ^ .aB^^^»gy^-»rM>j»M|Mia villon hinüber . . In den Häuschen

Mutter-Affen. Die Väter sagen sitzen Freunde, schön gekleidet;

dann: »Morgen machen wir unser . trinken, plaudern, — manche

Haus«. Ein anderer antwortet: ■ . schreiben Verse nieder . . Ihre

»Ja morgen«.—Wenn es wieder "'^ffc seidnen Ärmel gleiten rückwärts,

Morgen wird, sagen sie: »Wollen •^*2Jl -f0^ *± ihre seidnen Mülzen hocken lustig

wir unser Haus bauen?« Dereine ^wr^^SS^j^, *'v- tief im Nacken..........

antwortet: »Ich will erst noch ein Auf des kleinen Teiches stiller
bißchen essen«. Andere antwor- Oberfläche zeigt sich alles wunder-
ten: »Ich auch«. Andere sagen: ' JMpyyV j/F^ lieh im Spiegel: . . Wie ein Halb-
wich auch«. Alle gehen fort und mond scheint der Brücke umge-
denken nicht mehr daran, das Haus jHnHBffi "* mm kehrter Bogen ! . Freunde, schön
zu bauen. Wenn sie aber beim gekleidet, trinken, plaudern, . .
Schlafen sind, und der Regen ' TfflMf fl*flSKr] a"e au* ^em Kopfe stehend, in
kehrt wieder, dann denken sie 1 gl dem Pavillon aus grünem und aus

daran und sagen: »Wir müssen f' jBPuPj weißem Porzellan.....li-tai-pe.

unser Haus bauen«. Eines Tages ¥■
werden sie Häuser bauen. . . So _ *^jHBk T \ AS LEBENDIGE. Die Gott-
machen es auch die Menschen. . . _L_y heit ist wirksam im Leben-
ads: »indiankrmXrcbbn ads sOoamouka« vom pi^K : L. J Bj&jF' jMfpiL digen, aber nicht im Toten. Sie
th. koch - grünberg. Verlag: diedrichs-jena. 3f ist im Vv7 e r d e n d e n und sich
* Verwandelnden, aber nicht im

Es ist eine Schande, daß wir <L , Gewordenen und Erstarrten. Des-
uns aufspielen, als ob wir v* s halb hat auch die Vernunft in
wunder was wären, wir, die wir ^£ * * ihrer Tendenz zum Göttlichen es
in unseren Ansichten immer hin nur mit dem Werdenden, Leben-
undher schwanken,— und noch i * digen zu tun, — der Verstand hin-
dazu über die Dinge, die am ~ ~~~ gegen mit dem Gewordenen, Er-
aller wichtigsten sind . . . plato. tapete von Adolph burchardt sühne starrten, daß er es nütze.. goethe.
 
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