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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 32.1921

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Redslob, Edwin: Hausrat von gestern und heute: Möbel von Prof. Peter Behrens und Tessenow
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Frank, Willy: Verlangen nach Schönheit
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https://doi.org/10.11588/diglit.10457#0400

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INNEN-DEKORATION

peter behrens. schreibtisch. ausführung: deutsche werke ä..-g.

verlangt eine außerordentliche Hingabe, es
ist schwer, und nur langsam ist ein Weiter-
kommen möglich. Die meisten Arbeiter, aber
auch viele Kreise des Mittelstandes stehen den
Bestrebungen noch fremd gegenüber, und sehnen
sich innerlich doch nach ihrem gewohnten
»Trumeau« und »Vertikow« zurück. Deshalb
muß der Mittelstand und die aufstrebende Intel-
ligenz hier vorangehen, erst dann wird die breite
Masse ein offeneres Auge dafür haben . . . —er.

VERLANGEN NACH SCHÖNHEIT. Wir
verlangen Schönheit von den Dingen, die
uns umgeben, vom Gerät des Tisches, von den
Schätzen des Linnenschrankes, von allem, was
uns im Hause dient, sei es Holz, Metall oder
Gewebe. Jede Hausfrau verlangt »Schönheit«
von ihrem Hauswesen nicht etwa mit dem Gefühl,
es sei dies eigentlich ein Übeifluß. Gerade bei
unseren doch gewiß nüchtern denkenden und
allzeit auf das Praktische gerichteten Frauen
drückt sich dieser wie ein Naturtrieb auftretende
Drang nach »Schönheit« lebhaft aus. Was sie
der Wäsche-Ausstattung, dem Fensterschmuck,
dem gedeckten Tisch an Aufwendungen opfern,
das dünkt ihnen allzeit richtig angebracht.
»Schönheit« im eigenen Heim dünkt ihnen
nichts Entbehrliches. Und so hat die Mensch-
heit seit uralten Zeiten gedacht . . willy frank.

In den übrigen Räumen befinden sich zum
großen Teil neue, kräftig gestaltete Möbel
nach Entwurf von Professor PeterBehrens
(S. 382 bis 383) und von Prof. Heinrich
Tessenow, Hellerau (S. 381). Die Tes-
senow-Möbel sind dekorativ von einem
Berliner Kunstler bemalt. Das Problem des
Klein-Wohnung- Möbels ist auch mit diesen
neuesten Arbeiten wohl noch nicht end-
gültig gelöst, — aber im Vergleich zu den
Leistungen früherer Jahre bedeuten sie doch
einen merklichen Schritt weiter zum Ziele..
Ganz besonderer Wert wurde auf das Bei-
werk gelegt. Was an Keramik, Textilien,
Metallarbeiten u. dergl. vorhanden ist, ist
bewußt auf eine bestimmte Note eingestellt.
Arbeiten in alten Techniken mit einem
Einschlag in das Volkskunstmäßige unter
Betonung des Charakters der Handarbeit.

Um die breite Masse mit dem Gedanken
dieser neuzeitlichen Wohnungs-Bestrebung
vertraut zu machen, finden ständig Füh-
rungen der Schulen, die dort auch zeichnen,
der Gewerkschaften und Angestellten-Ver-
bände, Hausfrauen- und Beamten-Organi-
sationen statt, bei denen es hauptsächlich
darauf ankommt, in weitesten Kreisen für
den Qualitäts- Gedanken Schule zu machen.
Das Technische, der Charakter der Hand-
arbeit, wird an Modell-Stücken erläutert,
und gezeigt, mit welchen geringen Mitteln die
Möglichkeit besteht, sich ein Heim freund-
lich und wohnlich zu gestalten. Die Arbeit p. Behrens. Bücherschrank, »gemeinnütz, deutsche hausratwerke«
 
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