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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 34.1923

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Mulford, Prentice: Von der Kraft im Leben: wesentliche Lebensweisheit
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https://doi.org/10.11588/diglit.10459#0323

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302

INNEN-DEKO RATION

ARCHITEKT WILHELM KELLER —BERLIN

EINGANGS-HALLE IM HERRENHAUS SCHEDL1TZ

VON DER KRAFT IM LEBEN

WESTLICHE LEBENSWEISHEIT

Kraft ist eine unsichtbare Substanz, aber so wirklich
wie jede sichtbare. Was ist Kraft? Wenn du Ver-
trauen, Energie und Begeisterung für deine Pläne be-
wahren kannst, trotz aller Teufel vom geraden und krum-
men Hörne, die dich hindern und hemmen wollen, so hast
du Kraft. Wenn du nach einigen Versuchen entmutigt,
unbeherzt und kleinmütig wirst, so hast du keine Kraft.
Kraft ist das Vermögen, Entmutigung schnell abzu-
schütteln, die Macht, die dir neue Pläne und Ideen schenkt,
Möglichkeiten und Aussichten eröffnet. Kraft hat die
Eigenschaft, dich aus fruchtlosem Sinnen und Brüten
über Irrtum und Enttäuschung zu neuem Mute aufzu-
wecken. Kraft ist das Element, das die Furcht verjagt,
das dir Haltung und Sicherheit des Betragens gibt. . .

*

Wenn du die Kraft in dir mehrst, kannst du denen
die Stirne bieten, die dich durch die Gewalt eines stär-
keren, tyrranisch gebrauchten Willens niedergedrückt
haben. Wenn dir die Kraft fehlt, dich zu behaupten
und dein Recht zu vertreten, kannst du in der Welt nicht
vorwärts kommen und was dir rechtmäßig zukäme, wirst
du nicht erlangen. Die eigentliche Wurzel, der Kern
dieser Kraft liegt aber in dem ruhevollen und ausdauern-
den Entschluß: Kraft haben zu wollen! . Je mehr du von
ihr erlangen willst, umsomehr Macht sammelst du in dir.

Was ist der Sinn des Lebens? Dankbar zu sein, da-
für, daß wir leben dürfen . . Unser Denken so zu über-
wachen und zu beherrschen, daß es immer an Vermögen
zunehme und uns alles zubringe, dessen wir bedürfen:
Haus, Grund, Nahrung, Kleidung. So sehr an Kraft zuzu-
nehmen, daß der Geist unseren Körper mit immer neuer
Kraft erfüllt und verjüngt. Neue Quellen der Freude für
uns und andere zu erfahren, uns mit Glück so sehr zu
erfüllen und es anderen so sehr nutzbar zu machen,
daß ihnen unsere Gegenwart immer willkommen ist. . .

*

Halte nichts für unmöglich! Weise nie etwas mit
Spott als unmöglich zurück! Zu sagen, es sei unmög-
lich, weil es unmöglich scheint, heißt sich in der Ge-
wohnheit üben, jeder neuen Idee ein »Unmöglich!« ent-
gegenzurufen. Dein Geist gleicht dann einem Gefängnis
voll Gittertüren, die dich nach außen gänzlich absperren,
— und du allein bist der Gefangene. Dein »Unmöglich!«
oder »Ich kann nicht!« schafft zugleich eine Unmöglich-
keit. Dieser dein Gedanke ist die größte Hemmung des
Möglichen. Du kannst es zwar nicht aufhalten, du wirst
doch vorwärtsgestoßen. Denn es gibt keinen erfolg-
reichen Widerstand gegen die ewige und stete Verbes-
serung alles Geschaffenen, — dich selbst eingeschlossen.

PRENTICE MULFORD, (auszog aus »dib Möglichkeit des unmöglichen«).
 
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