Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 35.1924

DOI Artikel:
Zhuangzi: Die Melodie
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.11736#0051

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
16

INNEN-DEKORATION

ARCHITEKT LUDWIG KOZMA-BUDAPEST VERGOLDETER SPIEGEL IM ANKLEIDERAUM

DIE MELODIE. Zum Gelben Kaiser sprach Pe-Men-
Tscheng: »Von Deinem Saitenspiel, o Herr, war
ich erschreckt, betäubt, verzückt«. — Jener sprach: »So
muß es sein. Ich spielte nach Menschenart, — aber ich
ließ mich vom Himmel treiben. Das Spiel war in der
Kunst nur genau, aber von der Ur-Reinheit belebt. Voll-
kommene Musik gestaltet sich erst nach menschlicher
Regel, dann folgt sie der Weisung des Alls, sie kommt
in Einklang mit ihm und geht in Selbsttätigkeit über.
Alle Dinge vereinen sich dann in ihr: wechselnd tauchen
sie empor; nun ist es Fülle, nun Verfall; nun sanft, nun

heftig; nun nackter, nun verhüllter Ton: das Wechselspiel
des Yin und Yang . . Gleich dem Blitz war der Schall,
der dich weckte, und das Schmettern des Donners folgte
aufgrollend und versinkend. So wurdestdu erschreckt..
Als ich wieder spielte, war es der Einklang des Yin und
Yang, von der Glorie der Sonne und des Mondes be-
strahlt, in einer ungeschiedenen, klingenden Gewalt, Täler
und Schluchten erfüllend; die Ohren bannend und die
Sinne zwingend kreiste der Klang auf allen Seiten. Als
die Weise schloß, hielt ich inne; da strömte ohne Einhalt
ihr Widerhall. . Du wolltest bedenken, aber du konntest
 
Annotationen