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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 35.1924

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Schmid, Max: Das Haus Neuerburg zu Köln am Rhein
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https://doi.org/10.11588/diglit.11736#0399

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INNEN-DEKORATION

167

haus neuerburg zu köln a. rhein blick in die grosse empfangs-halle

Diese große Halle dient als Empfangs- und
Sitzungssaal. Trotz der geräumigen Ausmaße bietet
sie mit der typischen Altkölner Balkendecke und
dem warmtönigen Fußbodenbelag von Solenhofe-
ner Schiefer den Eindruck gediegener Wohnlich-
keit. Die große Fensternische ist mit edlen Hölzern
verkleidet, in die Fenster sind einzelne Zierstücke,
Kunstverglasungen mit Bildern aus der Vergangen-
heit des Hauses eingesetzt. Die breite und be-
queme Haupttreppe, auf der eine von Prof. Wall-
ner edel geformte Skulptur des »St. Florian«,
des Schutzheiligen des Hauses, Aufstellung gefun-
den hat, — führt zu den Büro-Räumen in den oberen
Stockwerken. Hier herrscht: gute Platz-Anordnung,
zweckmäßige Beleuchtung, eine streng sachliche
und geschäftsmäßige Ausstattung. Die konstruk-
tiven Formen der Raumgestaltung bleiben sichtbar.

Dafür sind die Direktions-Räume um so reicher
geschmückt. Besonders im »Zimmer des Chef s«
fühlt man, daß nicht kühler Geschäftsgeist, sondern
edler Kunstsinn in diesem hohen, holzgetäfelten
Raum herrscht. Er spricht aus den gobelinbespann-
ten Sesseln, den soliden warmbraunen Möbeln, den
alten Stichen und tiefleuchtenden Ölbildern. In
einem nischenartigen Ausbau steht der Arbeits-

tisch des Hausherrn, der von hier aus den Raum
überblicken kann, ohne durch die Besucher gestört
zu werden. Ein zierlicher antiker Kachelofen mit
manganrotem Muster gibt diesem Anbau eine be-
sondere Note. Im Zimmer des Direktors im Ober-
geschoß sind die schrägen Fensterwände geschickt
so ausgenützt, daß der ganze Raum eine zeltartige
Form erhält. Über lichter Tapete spannt sich eine
blaue Decke, die leichten, antiken Möbel fügen sich
harmonisch in den Raum .. Das Kellergeschoß des
Hauses wurde zu Wohlfahrts-Einrichtungen für
das Personal ausgebaut. An einem holzverkleide-
ten Ausschank, an Küche und anderen Neben-
Räumen vorbeigehend gelangt man in den großen
und gemütlich ausgestatteten Wirtschafts-Keller,
das »Kasino« .. Die Architektur des Hof-Raumes
ist breit gelagert und wohnhausmäßig gestaltet.
Ein halbrunder Treppenturm bringt Gliederung in
die Baumasse. Eine wuchtige Barock-Einfahrt gibt
Einlaß in den Hof, den beiderseits vorläufig die
kahlen Mauern der Nachbarhäuser begrenzen.
Wird hier der Ausbau noch vollzogen, so wird Köln
in dem »Haus Neuerburg« ein mustergültiges
Kaufhaus besitzen, das der Stadt, dem Bauherrn
und dem Baumeister zur Ehre gereicht. . . m. &ch.-b.

192*. YL a.
 
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