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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 35.1924

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Roessler, Arthur: Glück des Schaffens
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https://doi.org/10.11588/diglit.11736#0644

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INNEN-DEKORATION

287

und Theater oft Pei-
nigung. Der eine kann
sich solche Genüsse
nicht leisten, der an-
dere hat davon nur den
Katzenjammer; dem
einen fehlt das Geld
zurAuslandsreise, dem
anderen fehlen Ver-
ständnis und Genuß-
fähigkeit. Eine Art
ausgleichende Gerech-
tigkeit 1 . . Aber nicht
zu klagen braucht über
sein karges Los der
Schaffende. Wer in
seiner Arbeit Erfül-
lung sucht und findet,
der klagt nicht. Leben
und Erlebnis ist für
den Techniker in dem
sinnvollen Getriebe
der Maschinen. Und
was braucht der Künst-
ler und Kunsthandwer-
ker anderen Genuß,
wenn ihm die eigene
Arbeit zur Dichtung
wird ? Schöner als die

otto reitter—Salzburg. Sekretär, offen Bilder, die Reisen bie- sekretar^mit einlege-arbeit, geschlossen

GLÜCK DES ■HHHMHHHHHV

SCHAFFENS Phantasie. Genußrei-

Wie wenigen Men- ^.^^^^M^H^H^^^fc eher als die Hingabe an

sehen wird die Zerstreuungen ist das

Lebensfreude tat- Erleben zweckvollen

sächlich erhöht durch Schaffens; der schönste

das, was man »Genuß« i t I Rausch ist der Rausch

zu nennen gewohnt ist, der künstlerischen Ar-

und gezwungen wird. ll^y^zlI^^J^t^B beit. Das Erlebnis herr-

Die heutigen Men- lichenKraftgefühleshat
sehen, Arbeiter wie 1^^-— nur> wer Kräfte geord-

Unternehmer, sehen ■HsPV ne* 'n Wirkung um-

ihr Leben zweigeteilt. HttHHil^^BA setzt, hat der Künstler

Hier die Arbeit, die und Kunsthandwerker,

das Leben ermöglichen panj I __ der seine Arbeit mei-

soll und mehr oder iP"^Tl stert und in ihr eine
weniger als Plage er- I Welt gestaltet. Freude

lebt wird; dort der HL hat zu jeder Zeit der

mühsam erworbene Ge- [I_ Schaffende, denn seine

nuß, der ebenfalls P^BilBM Seele blüht im Schaffen

gleich einem Götzen 9HHHHfl| au^° 1 ° ad0lf einhart.

Opfer fordert. Die I ^^^^^^1 *

Kräfte, welche die I ' v^^HHt T~Ve Gelegenheit zur

Form der Arbeit übrig _L/ Kraftentwicklung

gelassen, werden auf- ist, unter der Voraus-

gezehrt in zweifelhaf- ( jAmäI setzunf?> daß sich der

ten Vergnügen: Rei- Hfl Mensch mit der jeweils

sen ist unstetes Ha- HbBHHBQ aktuellen Zuständlich-

sten geworden, Gesell- f^8 keit nicht zufrieden

schaft oft ermüdende gibt, jederzeit gegen-

Klappermühle, Musik otto reitter-Salzburg, vitrine u.stqhle in einem esszimmer wärtig. art. roessler.

1824. ix. 4.
 
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