Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 35.1924
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https://doi.org/10.11588/diglit.11736#0726
DOI Artikel:
Graeser, Camille: Möbel und Zeit-Bedürfnis
DOI Artikel:Geron, Heinrich: Künstlerschaft
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INN EN-DEKORATION
327
indem allerorts mit der Serien- KÜNSTLERSCHAFT
Herstellung solcher »Uuali- Uly
täts-Einzelmöbel« begonnen \ T/rünstlerschaft hat zu allen
wird. Dieser Weg verspricht, M l\. Zeiten nichts anderes ge-
weil er dem Bedürfnis un- / \ heißen, als mit den gegebenen
serer Zeit völlig Rechnung Mitteln und in den Möglich-
trägt, erfolgreich zu sein. . . / \ keiten seiner Zeit diese Zeit
* /_1 und seine Persönlichkeit
Die künstlerische Mit- H ÄHJ"*"1 zum Ausdruck zu bringen.
arbeit ist überall notwendig, Kunst ist also beides: per-
nicht etwa um kunstvolle, son- sönliches und überper-
dernumguteMöbelundHaus- sönliches Lebensbekennt-
geräte zu schaffen, die ihre HH^J nis eines mit der Gabe der
Reize in schön abgewogenen Gestaltung begnadeten Men-
Abmessungen und bester Ma- sehen. Ein Künstler ist ein
terialwirkung erhalten sollen. Mensch, der sich in den Dienst
Die Arbeit des diszipliniert _ der Kulturaufgabe gestellt hat,
schaffenden Gestalters ist hier J^^^^^"*1^^*^^» ^er die inm ver'ienene Gabe
unerläßlich, sie kontrolliert i ]^^BHflB^^^^^tf der lebendigen Gestaltung in
und verfeinert das konstruk- disziplinierter Arbeit frucht-
tive Gebilde zur ästhetisch ^ar verwertet zur Höherfor-
vollendeten Form. Die Be- ^^^k ■ I JL mung seines Volkes. Von ihm
tonung des Konstruktiven bie- E. J^^^^S&P^^^m wird deshalb eine Gesinnung
tet ein hinreichendes Äqui- % WmmSlE&lM und Haltung verlangt, die ganz
valent für das Ornament, das B^B^^JLn in Wahrhaftigkeit aufgeht,
wir gerne noch lange vermis- Bluff und Blendwerk sollten
senwollen. SchönePropor- I I ihm wesensfremd sein; nicht
tionen bleiben unser Haupt- W^^E^ die äußerlich-könnerische Ar-
mittel der Gestaltung .. c. c. ■ ™ J tistik, noch die lediglich innere
* '^^^^^^ Zielstrebigkeit des Erlöstsein,
Ein echtes Kunstgebilde anstatt des Erfüllen-Wollens
hat den Charakter der werde für ihn zum Gesetz.
Notwendigkeit, als könnte jät"""^er wanren Künstlerschaft
es nicht anders sein. Will- K^^^^^^*— kommt es einzig auf das orga-
kürlos erscheint immer das camill graeser-STUTTCärt. toiletten-tlschchen nische Wachstum der Gebilde,
Meisterwerk. . . v.dannecker. auf das Werk, an. h. geron.
architekt camill oraeser—stuttoart. ledersessel mit losem polster. ausführung: c. o. möller-stuttgart
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indem allerorts mit der Serien- KÜNSTLERSCHAFT
Herstellung solcher »Uuali- Uly
täts-Einzelmöbel« begonnen \ T/rünstlerschaft hat zu allen
wird. Dieser Weg verspricht, M l\. Zeiten nichts anderes ge-
weil er dem Bedürfnis un- / \ heißen, als mit den gegebenen
serer Zeit völlig Rechnung Mitteln und in den Möglich-
trägt, erfolgreich zu sein. . . / \ keiten seiner Zeit diese Zeit
* /_1 und seine Persönlichkeit
Die künstlerische Mit- H ÄHJ"*"1 zum Ausdruck zu bringen.
arbeit ist überall notwendig, Kunst ist also beides: per-
nicht etwa um kunstvolle, son- sönliches und überper-
dernumguteMöbelundHaus- sönliches Lebensbekennt-
geräte zu schaffen, die ihre HH^J nis eines mit der Gabe der
Reize in schön abgewogenen Gestaltung begnadeten Men-
Abmessungen und bester Ma- sehen. Ein Künstler ist ein
terialwirkung erhalten sollen. Mensch, der sich in den Dienst
Die Arbeit des diszipliniert _ der Kulturaufgabe gestellt hat,
schaffenden Gestalters ist hier J^^^^^"*1^^*^^» ^er die inm ver'ienene Gabe
unerläßlich, sie kontrolliert i ]^^BHflB^^^^^tf der lebendigen Gestaltung in
und verfeinert das konstruk- disziplinierter Arbeit frucht-
tive Gebilde zur ästhetisch ^ar verwertet zur Höherfor-
vollendeten Form. Die Be- ^^^k ■ I JL mung seines Volkes. Von ihm
tonung des Konstruktiven bie- E. J^^^^S&P^^^m wird deshalb eine Gesinnung
tet ein hinreichendes Äqui- % WmmSlE&lM und Haltung verlangt, die ganz
valent für das Ornament, das B^B^^JLn in Wahrhaftigkeit aufgeht,
wir gerne noch lange vermis- Bluff und Blendwerk sollten
senwollen. SchönePropor- I I ihm wesensfremd sein; nicht
tionen bleiben unser Haupt- W^^E^ die äußerlich-könnerische Ar-
mittel der Gestaltung .. c. c. ■ ™ J tistik, noch die lediglich innere
* '^^^^^^ Zielstrebigkeit des Erlöstsein,
Ein echtes Kunstgebilde anstatt des Erfüllen-Wollens
hat den Charakter der werde für ihn zum Gesetz.
Notwendigkeit, als könnte jät"""^er wanren Künstlerschaft
es nicht anders sein. Will- K^^^^^^*— kommt es einzig auf das orga-
kürlos erscheint immer das camill graeser-STUTTCärt. toiletten-tlschchen nische Wachstum der Gebilde,
Meisterwerk. . . v.dannecker. auf das Werk, an. h. geron.
architekt camill oraeser—stuttoart. ledersessel mit losem polster. ausführung: c. o. möller-stuttgart