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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 36.1925

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Alioth, Max: "Landhaus Castelen" bei Basel
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Hofmann, Herbert: Von beseelter Handarbeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.11737#0188

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170

INNEN-DEKO RATION

arch.max
alioth
in basel

garten-ein-
gang haus
castelen

Schnitzereien und Intarsia-Arbeit sind hier zur Wand- VON BESEELTER HANDARBEIT
Verkleidung mit nur wenig Ergänzungen verwendet wor-
den. Darüber wurde eine Kassettendecke gespannt. Be- TZ?s ist etwas Eigenes um die »Seele der Hand«. Gleich-
merkenswert sind in diesen Räumen die alten Kachel- 1 > sam, als wäre sie ein selbständiges Wesen, so schafft
Öfen, hier ein grün glasierter, noch stark gotisierender, sie mit einem neuen, eigenwilligen Rhythmus die sicht-
in der Bibliothek ein farbenprächtiger Louis XlV-Ofen. bare Gestalt einer im Geiste vorgebildeten Form. Die
Was dem ganzen »Landhaus Castelen« im Äußeren Hand ist nichts ohne den Geist; der Geist aber ist ohn-
und besonders im Innern einen eigenen Reiz verleiht, mächtig der Materie gegenüber, wenn er sich nicht durch
ist die Sorgfalt, mit welcher alle Details ausgearbeitet die »Sprache« der Hand anderen mitteilen kann. . Von
wurden; insbesondere erwähnt seien die kunstvollen einem Kunstwerk verlangen wir, daß es »Original« sei,
Schmiedeisen-Arbeiten. An Gittern und Beschlägen von d. h. daß es aus jener innigen Verbindung mit dem schöp-
Fenstern und Türen entfaltet sich ein wahrer Wettstreit ferischen Menschen entstanden sei, die vom Werk, durch
zwischen vielen verwendeten alten Stücken und der Ar- die formende Hand, zur »Bilder-schaffenden« Seele führt,
beit unserer heutigen Kunstschmiede, die hier ihr Bestes Wie können sich seelische Erlebnisse, Gedanken-For-
geleistet haben . . Ein großer Anteil am guten Gelingen mungen echter, lebenströmender zur sinnlichen Form Ver-
des Ganzen ist auch dem weitgehenden Verständnis des dichten als unmittelbar durch die lebendig-bildende
Bauherrn zuzuschreiben, der wohl wußte, daß gerade alle Menschen-Hand? Seele und Hand werden eins, ein-
diese Einzelheiten in ihrem Zusammenklingen dem Ganzen ander gebend und voneinander empfangend; das unbän-
erst den Ausdruck wirklicher Gediegenheit geben, m.a. dige Gefühl, der unbeirrbare Drang zur Entspannung
 
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