Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 36.1925
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https://doi.org/10.11588/diglit.11737#0375
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Gropius, Walter: Schauung und Raumgestaltung
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INNEN-DEKORATION
357
l. l. dussault, f. r. i.b. a. - b1rm1noham landhaus »avon mead« mit garten
SCHAUUNG UND RAUMGESTALTUNG
Alle bildnerische Arbeit will Raum gestalten. Soll gang einer Raum-Vorstellung und Raum-Gestaltung ist
IX. aber jedes Teilwerk in Beziehung zu einer größeren immer ein gleichzeitiger, nur die Einzel-Entwicklung
Einheit stehen — und dies muß das Ziel des neuen der Organe des Individuums für das Fühlen, das Wissen
Bauwillens sein, — so müssen die realen und geistigen und das Können ist wechselreich und verschieden im
Mittel zur räumlichen Gestaltung von allen am gemein- Tempo . . Den lebendigen künstlerischen Raum ver-
samen Werk Vereinten gekonnt und gewußt werden . . mag nur der zu gestalten, dessen Wissen und Können
Wir empfinden den Raum mit unserem ganzen unteil- allen natürlichen Gesetzen der Statik, Mechanik, Optik,
baren Ich, zugleich mit Seele, Verstand und Leib, und Akustik gehorcht und in ihrer gemeinsamen Beherrschung
gestalten ihn mit allen leiblichen das sichere Mittel findet, die gei-
Organen . . Der Mensch erfindet ........„/^"^ stige Idee, die er in sich trägt,
durch seine Intuition den »stoff- ' I Igl^ri leibhaftig und lebendig zu machen,
losen Raum« der inneren Schau- - % <J imt t?oom 3 Bt& *oon r^KpM m ^m \m künstlerischgestalteten Raum
ung, der Visionen und Einfälle; i g ] _\J c finden alle Gesetze der realen,
er fühlt die Zusammenhänge seiner S f ^»aVlI/bw?! "j\ l^y^ der geistigen und der seeli-
Erscheinungs-Mittel, der Farben, ^-■N^ofte^A "ALL [löWlB" Wn sehen Welt eine gleichzeitige
Formen, Töne und versinnlicht mit fall^gV VfH3*^S Lösung......walter gropius.
ihnen Gesetze, Maß und Zahlen. A*\^ ^'^jEm c°.n *
Aber dieser Raum der »Schauung« ^-xy h mM ] /\jf TAIE WURZEL. Der Mensch
drängt zur Verwirklichung in ^ w JL_y kann nicht lange im bewußten
der stofflichen Welt. Mit Geist | , r----IM Zustande oder im Bewußtsein ver-
— und Handwerk wird der Stoff harren; er muß sich immer wieder
bezwungen. Der schöpferische Vor- arch. l. l. dussault. orundriss. »avon mead« ins Unbewußte flüchten.. goethe.
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l. l. dussault, f. r. i.b. a. - b1rm1noham landhaus »avon mead« mit garten
SCHAUUNG UND RAUMGESTALTUNG
Alle bildnerische Arbeit will Raum gestalten. Soll gang einer Raum-Vorstellung und Raum-Gestaltung ist
IX. aber jedes Teilwerk in Beziehung zu einer größeren immer ein gleichzeitiger, nur die Einzel-Entwicklung
Einheit stehen — und dies muß das Ziel des neuen der Organe des Individuums für das Fühlen, das Wissen
Bauwillens sein, — so müssen die realen und geistigen und das Können ist wechselreich und verschieden im
Mittel zur räumlichen Gestaltung von allen am gemein- Tempo . . Den lebendigen künstlerischen Raum ver-
samen Werk Vereinten gekonnt und gewußt werden . . mag nur der zu gestalten, dessen Wissen und Können
Wir empfinden den Raum mit unserem ganzen unteil- allen natürlichen Gesetzen der Statik, Mechanik, Optik,
baren Ich, zugleich mit Seele, Verstand und Leib, und Akustik gehorcht und in ihrer gemeinsamen Beherrschung
gestalten ihn mit allen leiblichen das sichere Mittel findet, die gei-
Organen . . Der Mensch erfindet ........„/^"^ stige Idee, die er in sich trägt,
durch seine Intuition den »stoff- ' I Igl^ri leibhaftig und lebendig zu machen,
losen Raum« der inneren Schau- - % <J imt t?oom 3 Bt& *oon r^KpM m ^m \m künstlerischgestalteten Raum
ung, der Visionen und Einfälle; i g ] _\J c finden alle Gesetze der realen,
er fühlt die Zusammenhänge seiner S f ^»aVlI/bw?! "j\ l^y^ der geistigen und der seeli-
Erscheinungs-Mittel, der Farben, ^-■N^ofte^A "ALL [löWlB" Wn sehen Welt eine gleichzeitige
Formen, Töne und versinnlicht mit fall^gV VfH3*^S Lösung......walter gropius.
ihnen Gesetze, Maß und Zahlen. A*\^ ^'^jEm c°.n *
Aber dieser Raum der »Schauung« ^-xy h mM ] /\jf TAIE WURZEL. Der Mensch
drängt zur Verwirklichung in ^ w JL_y kann nicht lange im bewußten
der stofflichen Welt. Mit Geist | , r----IM Zustande oder im Bewußtsein ver-
— und Handwerk wird der Stoff harren; er muß sich immer wieder
bezwungen. Der schöpferische Vor- arch. l. l. dussault. orundriss. »avon mead« ins Unbewußte flüchten.. goethe.