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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 36.1925

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Tillbrown: Ein Verwaltungs-Bau in Bochum: Architekten F. A. Breuhaus, Reg.-Baurat H. Rosskotten
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https://doi.org/10.11588/diglit.11737#0431

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XXXVI. JAHRGANG. DARMSTADT. DEZEMBER 1925.

EIN VERWALTUNGS-BAU IN BOCHUM

ARCHITEKTEN F. A. BSEUHAUS, REG.-BAURAT H. ROSSKOTTEN

Das »Verwaltungs-Gebäude der Bergbau A.G.
»Lothringen« in Bochum« ist das Ergebnis
eines Wettbewerbes, welchen der Architekt Fritz
Aug. Breuhaus seinerzeit in Gemeinschaft mit
einem seiner Mitarbeiter gewann. Der Entwurf
erhielt bei außerordentlicher Beteiligung bedeu-
tender Architekten den ersten Preis, von der Ver-
waltung der Bergbau A.G. »Lothringen« wurde
dem Preisträger auch die Ausführung anvertraut.
Wie in den meisten Fällen erfuhr der ursprüngliche
Entwurf ganz bedeutende Änderungen, die im all-
gemeinen nicht zum Nachteil der Grundriß-Dispo-
sitionen und der Außenarchitektur ausfielen, son-
dern eine erhebliche Anzahl von Verbesserungen
zur Folge hatten. Zuguterletzt wurde jedoch durch
den unvorhergesehenen, aber als unumstößlich not-
wendig verlangten Dachaufbau das Gesamtbild der
Fassade beunruhigt . . Das Gebäude liegt in der
sehr engen Wilhelmstraße in Bochum, einer Haupt-
verkehrsader dieser Industriestadt. Die Räume der
Verwaltung der Bergbau A.G. »Lothringen« neh-
men das erste und zweite Obergeschoß ein. Das
Erdgeschoß, dessen Räume von dritter Seite aus-
gearbeitet wurden, dient der Westfalenbank A.G.
als Unterkunft. Die streng sachlich durchgeführte

Außenarchitektur, inMuschelkalkstein.ist lediglich
durch eine Säulenstellung im Erdgeschoß und durch
einen das Hauptportal betonenden Balkon unter-
brochen. Im übrigen wirken allein das ausgezeich-
nete Werkstein-Material, die regelmäßige, gut pro-
portionierte Einteilung der Fenster und die sehr
schlichten, aber schön profilierten Schmiede-Ar-
beiten. Das in Bronze gehaltene Hauptportal sollte
als Mittelteil noch eine besondere Betonung er-
halten, leider wurde dem Architekten hier die Mit-
wirkung eines namhaften Bildhauers nicht geneh-
migt. Auch die Kapitale an den Säulen sollten
eine andere Gestaltung erfahren, jedoch mußte
auch hierauf verzichtet werden. Trotz alledem
darf wohl behauptet werden, daß in dem architek-
tonischen Gesamtbild dieses Verwaltungsbaues
der klassisch-moderne Stil unserer Zeit eine her-
vorragend gemeisterte Ausprägung erfahren hat.
Bei dem inneren Ausbau wurde dem Künstler
freie Hand gelassen. Es muß anerkannt werden,
daß die Verwaltung hier großzügig den Wünschen
und Anregungen der Architekten, soweit sie es
konnte, Rechnung getragen hat. Zum Lob der
Architekten ist zu sagen, daß hier der Geist der
Aufgabe voll erfaßt wurde: Räume zu schaffen,

1926. XII. 1.
 
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