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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 36.1925

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Ritter, Heinrich: Das möblierte Zimmer: Innen-Einrichtung und Humanität
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Hardenberg, Kuno Ferdinand von: Harmonie des Raumes
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Lang, Hugo: Innendekoration
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https://doi.org/10.11588/diglit.11737#0476

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INNEN-DEKORATION

und eine Gesinnung, die uns selbst und unsern Gästen
zur Mehrung und zur Durchwärmung des Lebens hilft.
»Ein Zimmer möblieren«, — das sollte heißen: freund-
liche Mächte in einen Raum versammeln durch das
Mittel verständiger, schlichter und taktvoller Dinge.
Je mehr der Mensch auf dieser Erde sich selber kennen
lernt, desto größere Fortschritte wird, — so ist zu
hoffen, die Einsicht in die Lebenswichtigkeit der
uns umgebenden Dinge machen. . . Heinrich ritter.



HARMONIE DES RAUMES

Die »architektonische Harmonie« der Raumver-
hältnisse ist eine Frage, über die die subjektiven
Empfindungen des Bauherrn und das künstlerische Ge-
wissen des Architekten zu entscheiden haben. Raum-
hölle, Tiefe, Breite, Fenster, Tür- und Wandaufteilung,
Raumgestaltungen unterliegen, wenn sie in voller Har-
monie statisch gesichert wirken sollen, geheimen Zahlen-
gesetzen, die nur der erfahrene Fachmann erlebt und
kennt. . Was sie betrifft, soll sich der Bauherr zugänglich
erweisen und nicht um Zoll und Zentimeter feilschen,
wofern das ihm vorgeschlagene Vakuum annähernd
seinem Wunsche entspricht und ihm die Verhältnisse
der Gestaltung ungefähr genügen. Es ist kein leerer
Wahn um goldenen Schnitt und Linienruhe, um saubere
Proportion und lineare Kontrapunktik, zumal wenn ein
Architekt sie benutzt, um »Räume« zu gestalten und
nicht nur Gemäuer oder Wände; denn diese geben an
sich noch lange nicht, was uns der Ton des Wortes
»Raum« so schön besagt: Raum — ein hohes Wort wie
Seele und ebenso bedeutsam 1 kuno graf t. Hardenberg,

»INNENDEKORATION«

Man lebt sich selbst und den Andern. Man hat Ver-
pflichtungen : sich selbst und den Andern gegen-
über. . »Innendekoration« im engeren Sinn heißt:
eine gepflegte Behausung schaffen, in der man sich
selbst wohl fühlt und in der auch Andere sich wohl
fühlen; sie erfreuend gestalten durch Ordnung, Sauber-
keit, Harmonie. Heißt ferner: diese Behausung und Ein-
richtung von Zeit zu Zeit erneuern in Anpassung an die
sich wandelnde Umwelt und in erfrischendem Wechsel.
Heißt ferner: den Menschen selbst als köstlichstes Ein-
richtungs-Stück der Behausung auffassen und dement-
sprechend die höchste Gediegenheit von ihm fordern. .
Innendekoration in weiterem Sinne heißt also auch: den
Körper zur gepflegten Behausung gestalten, in dem sich
Seele und Geist wohl fühlen. Heißt ferner: harmonische
Einrichtung der inneren, seelisrhen Behausung, der
Wohnung der Gefühle und Gedanken. Heißt ferner:
Seele und Geist zu wohlerzogenen Insassen des Körpers
erziehen und so den innersten Haushalt in würdige Form
bringen. Sich selbst zuliebe und auch den Andern zu-
liebe . . »Innendekoration« heißt demnach: Innen-
welt und nähere Umwelt in Ordnung bringen und men-
schenwürdig gestalten, — von Außen nach Innen und
von Innen nach Außen durchgeistigen, formen und ein
wenig festlich schmücken . . Man kann »von Außen«
anfangen durch eine gediegen-schlichte Wohnungs-Ge-
staltung, oder »von Innen« beginnen und in der ge-
diegenen Wohnungs-Gestaltung enden. Erfüllt ist die
Aufgabe, wenn Kern und Schale geformt sind: als
wohl geformter, lebendiger Organismus, hugo lang.

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