Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 37.1926
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https://doi.org/10.11588/diglit.10704#0113
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Lang, Heinrich: Luxus- und Serien-Möbel: einige französische Stimmen
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INNEN-DEKORATION
89
»Was ich vom Luxusmöbel halte?« — meint Prä-
sident Albert Goumain: - »Aber sicher sehr viel.denn
das ist vor allem das Objekt, welches das Ausland bei
«ns sucht! Ihm werden wir in der Hauptsache, wenn
wir den Willen haben, neue Modelle zu schaffen, die
Hebung unserer Ausfuhr zu verdanken haben . . Aber
verstehen wir uns wohl: das Luxusmöbel, das ist jenes,
das selten und kostbar ist durch seine Bauart und seine
vollkommene Ausführung] Es gibt Künstler, die Meister
»n dieser Möbelkategorie geworden sind; ich glaube nicht,
daß zur Zeit die Kunsthandwerker und Fabrikanten des
»Faubourg Saint Antoine« genügend vorbereitet sind,
nna Luxusmöbel zu schaffen (ich sage nicht: auszuführen).
Verlangen wir nicht zuviel; die Entwicklung, die einge-
setzt hat, wirkt sich aus und wird bald, so hoffe ich,
auch auf die gangbare Fabrikation Einfluß gewinnen.
Unser Auge ist noch zusehr an die Stilformen oder so-
genannten Stilformen der Vergangenheit gewöhnt, um
jetzt schon völlig »tabula rasa« machen zu können.
*
Und ist es nicht schwieriger, ein gutes, einfaches
Möbelstück zu schaffen, als ein Stück herzustellen, bei
dem die Form verschwindet unter Leisten und Schnitze-
reien? . Wenn wir also zum Ziel gelangen wollen, müssen
wir unsere Modelle ändern und uns gewöhnen, die Mit-
arbeit schöpferischer Künstler zu fordern!. Wer »Mit-
arbeit« sagt, sagt »gemeinsame Arbeit« —nicht skla-
vische Ausführung — auch vorhandener Fehler!« h. l.
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»Was ich vom Luxusmöbel halte?« — meint Prä-
sident Albert Goumain: - »Aber sicher sehr viel.denn
das ist vor allem das Objekt, welches das Ausland bei
«ns sucht! Ihm werden wir in der Hauptsache, wenn
wir den Willen haben, neue Modelle zu schaffen, die
Hebung unserer Ausfuhr zu verdanken haben . . Aber
verstehen wir uns wohl: das Luxusmöbel, das ist jenes,
das selten und kostbar ist durch seine Bauart und seine
vollkommene Ausführung] Es gibt Künstler, die Meister
»n dieser Möbelkategorie geworden sind; ich glaube nicht,
daß zur Zeit die Kunsthandwerker und Fabrikanten des
»Faubourg Saint Antoine« genügend vorbereitet sind,
nna Luxusmöbel zu schaffen (ich sage nicht: auszuführen).
Verlangen wir nicht zuviel; die Entwicklung, die einge-
setzt hat, wirkt sich aus und wird bald, so hoffe ich,
auch auf die gangbare Fabrikation Einfluß gewinnen.
Unser Auge ist noch zusehr an die Stilformen oder so-
genannten Stilformen der Vergangenheit gewöhnt, um
jetzt schon völlig »tabula rasa« machen zu können.
*
Und ist es nicht schwieriger, ein gutes, einfaches
Möbelstück zu schaffen, als ein Stück herzustellen, bei
dem die Form verschwindet unter Leisten und Schnitze-
reien? . Wenn wir also zum Ziel gelangen wollen, müssen
wir unsere Modelle ändern und uns gewöhnen, die Mit-
arbeit schöpferischer Künstler zu fordern!. Wer »Mit-
arbeit« sagt, sagt »gemeinsame Arbeit« —nicht skla-
vische Ausführung — auch vorhandener Fehler!« h. l.