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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 37.1926

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Frank, Willy: Kulturgestalt - Lebenstempo
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Michel, Wilhelm: Eilbeute und Haltefest
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https://doi.org/10.11588/diglit.10704#0130

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INNEN-DEKO RATION

PROF.P.TROOSC AUSF-: M. BALLIN. SCHLAFKABINE EINER LUXUSJACHT. SCHLEI! LACK-TAFELUNO

rote und der gelbe Sandstein, der Backstein, der Kalk-
stein, das Holz, der Lehm usw. Die Erde und die von
ihr bestimmte Bodenkultur wird noch lange fortfahren,
die Siedlungen hier auseinanderzuziehen, dort zu ver-
dichten. Die Weide wird hier zur Viehzucht, das gute
Land dort zum Ackerbau, der warme Hang da zum
Weinbau führen. Die Berge und Wälder, die Ebenen,
die Ströme und Bäche werden fortfahren, ihre bildenden
Einwirkungen auszuüben. Und zu diesem allem gesellen
sich die fortwirkenden Mächte der Landes-Grenzen, der
Bekenntnisse, die Uberlieferung jeder Art, jeden Grades.

So endigt doch dieser Gedankengang in der Einsicht:
Wir werden trotz aller Tempo-Beschleunigung Zeit finden,
mit voller Muße in die neuen Gestaltungen »hin-
einzuwachsen«, die uns vorbehalten sindI w. frank.

EILEBEUTE UND HALTEFEST

Zwischen »Wandern« und »Bleiben« vollzieht sich
unser Leben. . Das Wandern entspricht dem
menschlichen Ausdebnungs- und Erobeiungstrieb. Als
Wanderer gehen wir an den fremden Dingen entlang
und ziehen möglichst viele von ihnen in unsere eigene
geistige Welt herein. Im Wandern offenbart sich unsere
Verwandtschaft zum Allgemeinen, zum ewigen Werden,
unser Beruf zum ruhelosen Reifen und Wachsen. . Das
Bleiben entspricht dem Trieb zur Individualisierung
und Befestigung. Als Bleibende sondern wir uns ab von
dem, was nicht zu uns gehöit, und stellen unsere eigene
Welt fest. Im Bleiben offenbart sich unsere Verwandt-
schaft zur ruhenden Erde, unser Verhältnis zur Dauer,
 
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