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Sörgel, Herman: Räume im Hause Pössenbacher: Arbeiten der Werkstätten Pössenbacher
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.10704#0295
INNEN-DEKO RATION
271
WERKSTATTEN PÖSSENBACHER-MÜNCHEN SPEISEZIMMER IM HAUS H. PÖSSENBACHER
RÄUME IM HAUSE PÖSSENBACHER
ARBEITEN DER WERKSTÄTTEN PÖSSENBACHER
Wohl mancher hat es bedauert, daß im inneren Straßen- Maler Ecke, die ein Büfett ersetzenden beiden Eckmöbel
Bild Münchens die schönen Auslagen der Werk- sind aus poliertem Nußholz gearbeitet und mit altem Por-
stätte Pössenbacher am Wittelsbacherplatz und der Brien- zellan dekoriert, der Teppich ist blau, die Wände und
nerstraße verschwunden sind. Sie werden an anderer Stelle Vorhänge in mattgelber Seide gehalten, die Stühle weiß
in neuer Form wieder auftauchen und Zeugnis geben, daß und grau lackiert. Zehn vergoldete Wandarme mit zwan-
die Werkstätte inzwischen nach ihren altbewährten Grund- zig Kerzen geben dem Raum etwas Festliches... Das
sätzen künstlerisch weitergearbeitet hat. . Die vorliegen- große Wohnzimmer mit grüner Wand, rotem Teppich
den Abbildungen zeigen Räume Heinrich Possen- und bunten Vorhängen erhielt Möbel mit naturweißem
bachers aus seinem Münchner Heim an der Leopold- Manchesterplüsch. Die Sitzmöbel sind das Hellste im Raum
Straße. Es handelt sich um eine Mietswohnung; es war und wirken durch ihren glatten Bezug gar nicht als stili-
mit vorhandener Raumeinteilung, mit gegebenen Decken stischeForm.. Das Damen-Schlaf zimm er ist beherrscht
und Türen zu rechnen. Im Oberstock eines von Prof. durch ein Himmelbett mit Vorhängen aus weißem Crepe
Aug. Thiersch um 1900 erbauten Familienhauses gelegen, de chine, das Holzwerk gelbe Birke, die Rückwand be-
zeigen die Räume gute Proportionen und Profilierungen. zogen mit Filetspitzen zwischen Pfosten, welche geschlif-
Man konnte in der Hauptsache nur »möblieren«, nicht fene Glaskugeln tragen.. Im kleinenWohnzimmerchen
raumgestaltend arbeiten. Von grundlegenden Änderungen, wurde ein ganz einfacher offener Kamin eingebaut, die
Tieferlegungen von Decken, Einziehen von Zwischenwän- Tapete ist braun, die Sessel, Kamingeräte und der Kon-
den, mußte abgesehen werden. Dagegen sind die meisten vexspiegel mit seinen Kerzen-Armen sind Arbeiten von
Stücke in die Räume komponiert worden, auch verschiedene Ed. Pfeiffer. Reichlicher Blumenschmuck in allen Räumen,
vorhandene Möbel nach Entwürfen von Professor Eduard sorgsam ausgewählte, nicht zu zahlreiche Bilder, Stiche
Pfeiffer konnten eine ihnen entsprechende Umgebung usw. tragen dazu bei, das Ganze wohnlich zu gestalten,
finden. Das Speisezimmer, etwas höher als die anderen Die Wohnung oder Behausung eines Angehörigen der
Räume, erhielt eine neue Dekoration in hellem Grau durch »Zunft« gibt nicht immer ein so klares Bild seines Schaf-
1926. VII. 3,
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WERKSTATTEN PÖSSENBACHER-MÜNCHEN SPEISEZIMMER IM HAUS H. PÖSSENBACHER
RÄUME IM HAUSE PÖSSENBACHER
ARBEITEN DER WERKSTÄTTEN PÖSSENBACHER
Wohl mancher hat es bedauert, daß im inneren Straßen- Maler Ecke, die ein Büfett ersetzenden beiden Eckmöbel
Bild Münchens die schönen Auslagen der Werk- sind aus poliertem Nußholz gearbeitet und mit altem Por-
stätte Pössenbacher am Wittelsbacherplatz und der Brien- zellan dekoriert, der Teppich ist blau, die Wände und
nerstraße verschwunden sind. Sie werden an anderer Stelle Vorhänge in mattgelber Seide gehalten, die Stühle weiß
in neuer Form wieder auftauchen und Zeugnis geben, daß und grau lackiert. Zehn vergoldete Wandarme mit zwan-
die Werkstätte inzwischen nach ihren altbewährten Grund- zig Kerzen geben dem Raum etwas Festliches... Das
sätzen künstlerisch weitergearbeitet hat. . Die vorliegen- große Wohnzimmer mit grüner Wand, rotem Teppich
den Abbildungen zeigen Räume Heinrich Possen- und bunten Vorhängen erhielt Möbel mit naturweißem
bachers aus seinem Münchner Heim an der Leopold- Manchesterplüsch. Die Sitzmöbel sind das Hellste im Raum
Straße. Es handelt sich um eine Mietswohnung; es war und wirken durch ihren glatten Bezug gar nicht als stili-
mit vorhandener Raumeinteilung, mit gegebenen Decken stischeForm.. Das Damen-Schlaf zimm er ist beherrscht
und Türen zu rechnen. Im Oberstock eines von Prof. durch ein Himmelbett mit Vorhängen aus weißem Crepe
Aug. Thiersch um 1900 erbauten Familienhauses gelegen, de chine, das Holzwerk gelbe Birke, die Rückwand be-
zeigen die Räume gute Proportionen und Profilierungen. zogen mit Filetspitzen zwischen Pfosten, welche geschlif-
Man konnte in der Hauptsache nur »möblieren«, nicht fene Glaskugeln tragen.. Im kleinenWohnzimmerchen
raumgestaltend arbeiten. Von grundlegenden Änderungen, wurde ein ganz einfacher offener Kamin eingebaut, die
Tieferlegungen von Decken, Einziehen von Zwischenwän- Tapete ist braun, die Sessel, Kamingeräte und der Kon-
den, mußte abgesehen werden. Dagegen sind die meisten vexspiegel mit seinen Kerzen-Armen sind Arbeiten von
Stücke in die Räume komponiert worden, auch verschiedene Ed. Pfeiffer. Reichlicher Blumenschmuck in allen Räumen,
vorhandene Möbel nach Entwürfen von Professor Eduard sorgsam ausgewählte, nicht zu zahlreiche Bilder, Stiche
Pfeiffer konnten eine ihnen entsprechende Umgebung usw. tragen dazu bei, das Ganze wohnlich zu gestalten,
finden. Das Speisezimmer, etwas höher als die anderen Die Wohnung oder Behausung eines Angehörigen der
Räume, erhielt eine neue Dekoration in hellem Grau durch »Zunft« gibt nicht immer ein so klares Bild seines Schaf-
1926. VII. 3,