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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 37.1926

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Ein Weekend-Haus: ausgeführt von Hess & Rom, Berlin
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https://doi.org/10.11588/diglit.10704#0429

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INNEN-DEKORATION

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entw. u. ausf.: hess & rom-berlin speisezimmer im »weekend«-haus

EIN »WEEKEND«-HAUS

ausgeführt von hess & rom—berlin

Das »Weekend«-Haus — der ruhende Pol in der Er- Fußboden sehr belebend, ohne — wie meist befürchtet —

scheinungen Flucht. Sonne, Luft, Behaglichkeit: kalt zu wirken. Ovale Gestaltung des Raumes ergibt

Inbegriff des »my house is my Castle« . . »Erholung« be- den Eindruck eines in sich geschlossenen Ganzen, läßt oft

deutet heute nicht mehr Großvaterstuhl, Schlafrock und störende Ecken verschwinden und ermöglicht zugleich den

lange Pfeife, — sondern Sport. Demgemäß Motto des Einbau von Wandvitrinen. Für das Treppenhaus sind

»Weekend«-Hauses: keine überladene Architektur, keine stärkere Farben-Gegensätze erforderlich. Dunkles Holz

protzenhafte Anhäufung unnötiger Dekorations-Stücke, der Treppe hebt sich von hellfarbiger Stukkatur ab. Modern

die das Auge beunruhigen, sondern sachliche Eleganz. geätzte farbige Fenster-Verglasung ergibt ein stimmungs-

Seine Aufgabe: Erinnerung an graue Wochentags- volles Lichter-Spiel. . Ein freundliches »Weekend«-Haus:

Stimmung und alltägliche Sorgen zu verscheuchen. Am nichtnur»goodend«,sondernauch»goodbeginning«. -phi-

besten gelöst durch lichtvolle Farben-Stimmung. Hier ★

kommt »Schleiflack« zu vollem Recht. Die Morgen- AUSZUG INS GRÜNE. Das Verlangen nach
Stimmung, — für viele meist für den ganzen Tag maß- !_/ einem Klein- Wohnhaus in angenehmer ländlicher
gebend, — bereits günstig beeinflußt durch helle, freund- Umgebung ist ein Zeichen der Zeit, — und zwar ein gutes
liehe Farbtöne des Schlafzimmers. Bunte, gemusterte Zeichen. Der »Weekender«, der ein einfaches Leben
Cretonnes, moderne, — jedoch vorsichtig abgestimmte — auf dem Lande lebt, wird froher und gesunder sein als
Tapeten ergeben in Zusammenhang mit dem Schleiflack der Stadtbewohner. Man büßt heutzutage keineswegs
der Möbel eine heitere Atmosphäre. Die im Schrank »an Rang« ein, wenn man in ein kleineres Haus über-
eingebaute Wasch-Vorrichtung mit allem Komfort ermög- siedelt. Der Architekt muß die Bedürfnisse und Gewohn-
licht oft notwendige Raum-Ersparnis und bietet außerdem heiten dieser »Auswanderer aus den Städten« studieren,
den Vorteil der Unsichtbarkeit am Tage. . Schleiflack Er muß auch bedenken, daß viele über Wohnungskunst
ist auch für den Speisesaal von bester Wirkung. Ruhige heute gut unterrichtet sind und Wohnungen verlangen, die
Möbelformen. Belebung allein durch Farbe im Raum, im schön und zweckmäßig sind. Sie haben gelernt, daß Häuser
ganzen abgetönt, — jedoch unter Rücksichtnahme auf — wie Kleider —, wenn sie »nach Maß« für den persön-
die Individualität der einzelnen Gegenstände. Für den liehen Bedarf zugeschnitten sind, sich besser und passen-
Gartensaal figurenartig zusammengesetzter Marmor- der erweisen als fertige Massenware. . . gordon allen.
 
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