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Schürer, Oskar: Gedanken über Einheitlichkeit: das Stück-Individuum als Raum-Kollektivum
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.10702#0162
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INNEN-DEKORATION
ARCHITEKT FERDINAND GÖTZ-MÜNCHEN SCHLAFZIMMER. LANDHAUS ST.-FELDAF1NG
Zusammenklang des Ganzen ausgeht. Wir dürfen also gestellt werden sollen, erfordert die Erzielung einer ein-
diese Art, die ja auch innerhalb der Stil-Einheitlichkeit heitlichen Grundnote erhebliches Feingefühl. Da ist z. B.
— wie wir jetzt merken — die »künstlerisch-individuelle ein Schrank, dessen Gestaltung auf eine bestimmte Kurve
Einheit« des Raumes ausmacht, gesondert betrachten. . abgestimmt ist. Ist dieser Schrank ein beherrschendes
Eine Innen-Architektur, die als ein künstlerisches Ganzes Stück im Raum, so werden sich die anderen Möbel der
wirken soll, ist immer auf einen »Grundton«, auf »Dominante«, wie sie in dieser Kurve angeschlagen ist,
eine Grundform abgestimmt. Wo ein einzelner Künstler fügen müssen, Entsprechungen zu dieser Kurve geben,
den Raum ausstattet, ist meistens ein solcher Grundton ihr in irgend einem Sinn erwidern. Auch in Gegenkurven
schon aus der persönlichen Eigenart eben dieses Künstlers ist das möglich. Gleichförmigkeit ist damit keineswegs
gegeben. Jeder Künstler hat eine ganz bestimmte »Hand- gefordert. Nur das Mißverhältnis wird ausgeschaltet,
schrift«, und wo er nur ehrlich aus sich selbst heraus daß ein daneben stehendes Möbel z. B. in harten Winkel-
schafft, wird diese Handschrift einheitlich sein. Denn sie brechungen dagegen anschreit, oder daß die Tapete etwa
stammt ja aus diesem seinen einen Wesen. Wo aber in groben Quadraten aufgeteilt ist. Sowohl die Winkel-
Stücke verschiedener Künstler oder Zeiten zusammen- brechung wie das Quadrat kann seinerseits die Dominante
INNEN-DEKORATION
ARCHITEKT FERDINAND GÖTZ-MÜNCHEN SCHLAFZIMMER. LANDHAUS ST.-FELDAF1NG
Zusammenklang des Ganzen ausgeht. Wir dürfen also gestellt werden sollen, erfordert die Erzielung einer ein-
diese Art, die ja auch innerhalb der Stil-Einheitlichkeit heitlichen Grundnote erhebliches Feingefühl. Da ist z. B.
— wie wir jetzt merken — die »künstlerisch-individuelle ein Schrank, dessen Gestaltung auf eine bestimmte Kurve
Einheit« des Raumes ausmacht, gesondert betrachten. . abgestimmt ist. Ist dieser Schrank ein beherrschendes
Eine Innen-Architektur, die als ein künstlerisches Ganzes Stück im Raum, so werden sich die anderen Möbel der
wirken soll, ist immer auf einen »Grundton«, auf »Dominante«, wie sie in dieser Kurve angeschlagen ist,
eine Grundform abgestimmt. Wo ein einzelner Künstler fügen müssen, Entsprechungen zu dieser Kurve geben,
den Raum ausstattet, ist meistens ein solcher Grundton ihr in irgend einem Sinn erwidern. Auch in Gegenkurven
schon aus der persönlichen Eigenart eben dieses Künstlers ist das möglich. Gleichförmigkeit ist damit keineswegs
gegeben. Jeder Künstler hat eine ganz bestimmte »Hand- gefordert. Nur das Mißverhältnis wird ausgeschaltet,
schrift«, und wo er nur ehrlich aus sich selbst heraus daß ein daneben stehendes Möbel z. B. in harten Winkel-
schafft, wird diese Handschrift einheitlich sein. Denn sie brechungen dagegen anschreit, oder daß die Tapete etwa
stammt ja aus diesem seinen einen Wesen. Wo aber in groben Quadraten aufgeteilt ist. Sowohl die Winkel-
Stücke verschiedener Künstler oder Zeiten zusammen- brechung wie das Quadrat kann seinerseits die Dominante