Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 39.1928
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https://doi.org/10.11588/diglit.11738#0028
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Breuhaus de Groot, Fritz August: Arbeiten von Hugo Gorge: alles ist bei ihm Wohn-Freude
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INNEN-DEKORATION
architekt hugo gorge in wien büfett in palisander mit intarsia
ARBEITEN VON HUGO GORGE
»alles ist bei ihm wohn-freude«
Weit ist der Bogen des von zart blaugrauem Dunst würdig und liebenswert. Ihre Farben plaudern wie fein-
erfüllten Himmels über die Herbstlandschaft ge- empfindende Frauen in zartgetönten Gewändern. Seine
spannt. Als ein ruhig Schauender gleite ich unter ihm Möbel, klargefaßt in den Formen und kostbar in der sorg-
vorbei an Seen und Wäldern. Aufgelichtet von ängstlich samen Ausarbeitung durch die Hand des Kunsthandwer-
scheuen Sonnenstrahlen ist das Firmament. In die hohe kers, grüßen die neue Zeit und neigen verbindlich sich
sanfte Bläue prickelt überall das Filigran bunt verfärbter vor der vornehmen Gebärde vergangener Zeiten. Gorges
Bäume. . Ein liebenswürdiges, liebenswertes Bild, an- Leuchter schweben lächelnd im Raum, den sie erhellen,
zuschauen als eine meisterliche Gestaltung unendlichen Alles — auch das Spiel der Formen und Farben —
Raumes zu einem zart umrissenen, begrenzten Raum- ist bei ihm: Selbstverständlichkeit. Alles ist bei ihm
Bild, im Maßstab dem Menschen faßbar — und Erlebnis. Wohn-Freude. Seine Räume und Möbel wollen nicht
★ mit der Konstruktion sich aufdrängen, sie sind gebaut,
Auch Menschen gestalten Räume, versuchen der atem- ohne Künstlichkeit, ohne ein Scheinen-Wollen......
beraubenden Unfaßbarkeit des unendlichen Raumes zu *
entfliehen, wie scheue Tiere sich — wenn die Dunkel- Gorge selbst legt seinen Standpunkt zum Problem
heit oder die winterliche Kälte herannaht — im wohli- des Bauens und Wohnens dar mit folgenden Worten:
gen Gehäuse bergen. Die Tiere bauen sich oft kunst- »Ich versuche, die gegensätzliche Einstellung, die
volle Nester und Schlupfwinkel. Aber die Menschen er- heute vorherrscht zwischen dem, was zum Komplex der
reichen, wenn sie ihr Gehäuse bauen, oft nicht die Kunst »Arbeit«, und dem, was zu dem Begriff und der Er-
der Tiere, obgleich sie die Gabe des Geistes vor jenen scheinung der »Ruhe« gehört, — diesen Gegensatz, den
voraus haben. . Vernünftig Bauen ist erlernbar. Men- ich so stark empfinde, — auszugleichen und »Raum«
sehen würdige Räume zu schaffen setzt Begabung, Kultur, und »Zeit« in der Wohnung so zu gestalten, wie ich
Geschmack und viele andere Eigenschaften voraus. Es eben Raum und Zeit empfinde. Dabei lasse ich mich
gibt viele Architekten, die Häuser bauen und Räume von dem Grundsatz leiten, alle Äußerlichkeiten und alle
einrichten. Die Raumkünstler Europas sind zählbar, falsche Repräsentation zu meiden und versuche, jene
Hugo Gorges Räume und Möbel sind köstliche Klei- Menschlichkeit in Form zu bringen, die »Besinnung
nodien unserer Raumkunst. Seine Räume sind liebens- zum Leben« heißt.«.....fritz august breuhaus.
architekt hugo gorge in wien büfett in palisander mit intarsia
ARBEITEN VON HUGO GORGE
»alles ist bei ihm wohn-freude«
Weit ist der Bogen des von zart blaugrauem Dunst würdig und liebenswert. Ihre Farben plaudern wie fein-
erfüllten Himmels über die Herbstlandschaft ge- empfindende Frauen in zartgetönten Gewändern. Seine
spannt. Als ein ruhig Schauender gleite ich unter ihm Möbel, klargefaßt in den Formen und kostbar in der sorg-
vorbei an Seen und Wäldern. Aufgelichtet von ängstlich samen Ausarbeitung durch die Hand des Kunsthandwer-
scheuen Sonnenstrahlen ist das Firmament. In die hohe kers, grüßen die neue Zeit und neigen verbindlich sich
sanfte Bläue prickelt überall das Filigran bunt verfärbter vor der vornehmen Gebärde vergangener Zeiten. Gorges
Bäume. . Ein liebenswürdiges, liebenswertes Bild, an- Leuchter schweben lächelnd im Raum, den sie erhellen,
zuschauen als eine meisterliche Gestaltung unendlichen Alles — auch das Spiel der Formen und Farben —
Raumes zu einem zart umrissenen, begrenzten Raum- ist bei ihm: Selbstverständlichkeit. Alles ist bei ihm
Bild, im Maßstab dem Menschen faßbar — und Erlebnis. Wohn-Freude. Seine Räume und Möbel wollen nicht
★ mit der Konstruktion sich aufdrängen, sie sind gebaut,
Auch Menschen gestalten Räume, versuchen der atem- ohne Künstlichkeit, ohne ein Scheinen-Wollen......
beraubenden Unfaßbarkeit des unendlichen Raumes zu *
entfliehen, wie scheue Tiere sich — wenn die Dunkel- Gorge selbst legt seinen Standpunkt zum Problem
heit oder die winterliche Kälte herannaht — im wohli- des Bauens und Wohnens dar mit folgenden Worten:
gen Gehäuse bergen. Die Tiere bauen sich oft kunst- »Ich versuche, die gegensätzliche Einstellung, die
volle Nester und Schlupfwinkel. Aber die Menschen er- heute vorherrscht zwischen dem, was zum Komplex der
reichen, wenn sie ihr Gehäuse bauen, oft nicht die Kunst »Arbeit«, und dem, was zu dem Begriff und der Er-
der Tiere, obgleich sie die Gabe des Geistes vor jenen scheinung der »Ruhe« gehört, — diesen Gegensatz, den
voraus haben. . Vernünftig Bauen ist erlernbar. Men- ich so stark empfinde, — auszugleichen und »Raum«
sehen würdige Räume zu schaffen setzt Begabung, Kultur, und »Zeit« in der Wohnung so zu gestalten, wie ich
Geschmack und viele andere Eigenschaften voraus. Es eben Raum und Zeit empfinde. Dabei lasse ich mich
gibt viele Architekten, die Häuser bauen und Räume von dem Grundsatz leiten, alle Äußerlichkeiten und alle
einrichten. Die Raumkünstler Europas sind zählbar, falsche Repräsentation zu meiden und versuche, jene
Hugo Gorges Räume und Möbel sind köstliche Klei- Menschlichkeit in Form zu bringen, die »Besinnung
nodien unserer Raumkunst. Seine Räume sind liebens- zum Leben« heißt.«.....fritz august breuhaus.