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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 39.1928

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Das Wirken der Frau im Hause
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Ritter, H.: Die Kurve
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https://doi.org/10.11588/diglit.11738#0287

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INNEN-DEKORATION

elisabeth von walthausen - hamburg sofa-ecke in einem damenzimmer

DAS WIRKEN DER FRAU IM HAUSE

Der kluge Jesus Sirach meint: »Wer eine Hausfrau »Eine Frau im Hause: der Himmel / Zwei Frauen im

hat, der bringt sein Gut zu Rat.« Und an einer Hause: die Hölle.« — »Ist eine liebe Frau im Haus, so

anderen Stelle: »Ein häuslich Weib ist ihrem Mann eine lacht die Freude zum Fenster heraus.« — »Was ist das

Freude und macht ihm ein fein ruhiges Leben«. . Goethe weite Weltgebraus? / Das Glücksich doch im Heim

sagt: »Das Gesinde mag sein, wie es will, wenn die verbirgt / Die Hütte wird zum schönsten Haus / Wenn

Frau nicht hinten und vorne ist, so kommt doch nichts eine Frau darinnen wirkt.« — »Gute Hausfrau: größter

zustande«. . Jean Paul behauptet: »Die Frau ist zur Vesta Schatz! / Schlechte Hausfrau: für die Katz!« — »Geld

oder Vestalin des Hauses, nicht zur Ozeanide des Welt- und Haus: ein Schatz der Welt! / Gute Hausfrau: mehr

meers bestimmt«. . W. H. Riehl erkennt: »Die eigenste als Geld!« — »Des Mannes Arbeit bringt volle Truh /

Weise des Hauses, sein individueller Charakter, wird Der Hausfrau Schaffen bringt Segen und Ruh.« — Das

fast immer bestimmt durch die Frau«. . Michelet bemerkt Tiefste besagen die Worte: »Ist noch so schön dein eig-

sehr schön über die Hausfrau: »In einer Welt, in welcher nes Haus / Die Frau macht erst ein Heim daraus.« m. r.

alles schwankt, bedarf es eines festen Punktes, auf den *

man sich stützen kann. Dieser Punkt ist der häusliche T^V^ KURVE wirkt im Innenraum als das gesprächige,
Herd; der Herd aber ist kein fester Stein, wie die Leute | J entgegenkommende Element. Wie sie selbst be-
sagen, sondern ein Herz, und zwar das Herz einer Frau.« wegt ist, so bewegt sie auch die Stimmung der Menschen

★ im Sinn der schmiegsamen und gebogenen Linie, mithin

Mannigfaltig sind die volkstümlichen Sprichwörter der Linie des gesellschaftlichen Beisammenseins. Histo-

über die Frau im Hause: »Haus ohne Frau: ein öder risch läßt sich verfolgen, daß die Kurve im Innenraum

Ort: Frau ohne Haus: bald hier, bald dort! / Hausund zusammen mit der modernen Gesellschafts-Kultur entsteht,

Frau: des Glückes Hort!« — »Eine Frau ist zu Hause und dieser Zusammenhang wird ihr wohl immer bleiben,

am schönsten.« — »Was die Hausfrau erspart, ist so Zu der geschwungenen Linie gesellt sich die Vorstellung

gut, als was der Mann erwirbet.« — »Die Frau im Hau- des Anpassungsfähigen, Gefälligen, und nicht umsonst

se, so selber wacht / Aus einem Pfennig zehne macht.« wird ein ungefälliger Mensch als »eckig« bezeichnet, r.
 
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