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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 39.1928

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Weiser, Armand: Das Haus H. W. in Znaim
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Taut, Bruno: Thesen zur Baukunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.11738#0450

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INNEN-DEKORATION

427

ARCHITEKT
Dr. ARMAND
WEISER

SPIELECKE IM HERRENZIMMER. HAUS H. W. IN ZNA1M. VERTÄFELUNG KAUKASISCH NUSSBAUM

Der große Kamin im Frühstückszimmer ist aus
ultramarin geflammten Kacheln aufgebaut; um den
Ofen führt eine Sitzbank aus Eiche, die an der
Feuerungsstelle aufklappbar ist. Am Ofen sind
drei figurale Kacheln der Salzburger Keramikerin
Luise Spannring angebracht. Diese Kacheln sind
ein Meisterwerk keramischer Kleinplastik, die Ein-
zelheiten sind besonders liebevoll durchgeführt.
Die Stützen des Wandbrettes oberhalb der An-
richte sind vom Bildhauer Hans Scheibner ge-
schnitzt. Der Schrankraum ist in zwei zarten
Farbtönen gestrichen und geschliffen. Die Möbel
des Schlafzimmers sind aus gewichstem, etwas
nachgebeiztem Kirschholz. Die Bespannung des
Raumes ist stahlblau, die Tischplatte der Toilette
ein Rollverschluß, die vordere Platte herabklapp-
bar. Das Fremdenzimmer ist in matt Birnholz
und weißem Schleiflack ausgeführt, arm^.nd weiser.

THESEN ZUR BAUKUNST

A rchitektur, aufgefaßt als Erscheinungsform alles
±\ dessen, was zu irgendeinem Zweck gebaut
wird, bedeutet eine logische Folge aus diesem be-
sonderen Zweck und den für seine Erfüllung besten

Mitteln in Technik und Konstruktion.........

Eine Vermengung der Erscheinungsformen ver-
schiedenartiger Zweckgebiete, das Ubertragen der
für ein Gebiet logisch entstandenen Formen auf
ein anderes, dem Sinn nach andersartiges oder ent-
gegengesetztes ist demnach Willkür (schwimmende
oder fliegende Architektur, Dampfer- oder Flug-
zeugformen bei Häusern und Häuserteilen, Palast-
salons bei Dampfern — oder sogenannte Maschinen-
romantik im Architeklurdetailu. im Kunstgewerbe).

Formwerdung des Zwecks oder der Bestim-
mung ist demnach der erste Schritt zur Sinnfällig-
 
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