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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 39.1928

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Wenzel, Alfred: Teppiche in Wohnräumen
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https://doi.org/10.11588/diglit.11738#0462

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INNEN-DEKO RATION

439

Dr. WEISER
WANDLAMPE
IM ENTREE
HAUS H. W.

TEPPICHE IN WOHNRÄUMEN

Wie kommt es wohl, daß wir heute in unseren hier das Gefühl der »Ungebundenheit« behalten:
Wohnräumen den großen bis an die Sockel- wir können die Teppiche auch anders legen, wenn
Leisten gehenden Teppich gern durch Einzel- wir wollen, ja wir können — nach Gutdünken
Teppiche ersetzen, die zu mehreren aneinander- variierend — verschiedene »Wege« im Räume an-
geschoben, sich kreuzend oder separiert auf den legen, indem wir eine » Richtung« in die Folge der
glattenBoden gelegt werden? — Die nächstliegende Teppiche bringen. Und verwendet man neben den
Antwort wäre die: daß die Farbigkeit untereinan- Teppichen passende — das heißt hier: sinnvoll ab-
derverschiedener, aber harmonisch sich zusammen- stechende — gewebte Matten schlichter Machart,
ordnender Teppiche auf dem Goldton eines gut- so lassen sich sehr einfach auf diesem »Wege« die
gearbeiteten Bodens an Wirksamkeit gewinnt und Strecken des Wandeins von den Stationen des
das schweifende Auge auf eine angenehmere Art betrachtenden oder ruhenden Verweilens lösen. .
beschäftigt als Farbe und Muster eines über die Der Bodenbelag »liegt« nicht mehr bloß »da«,
ganze Bodenfläche gebreiteten Teppichs, die sich er »spielt mit«, hat eine Funktion: indem er uns

immer mehr dem »Uni« nähern müssen...... einlädt, Schritte zu tun, uns auf ihm zu bewegen,

Aber die Empfänglichkeit für differenzierte far- trägt er sein Teil bei zu jener »Lebendigkeit«,

bige Akzente haben nicht erst wir Heutigen erwor- die — unseren heutigen Ansprüchen nach — der

ben. Vielleicht liegt es also nicht nur am unmittel- Wohnraum haben soll und die eben, vor der Er-

bar optischen Effekt, wenn wir an der mehr »impro- füllung aller anderen differenzierteren Wünsche,

visierenden« Anordnung des Bodenbelags Gefallen darin bestehen muß, daß sie uns eine ungezwungene

finden: es liegt zu einem guten Teil daran, daß wir Bewegbarkeit garantiert. . . . Dr. alfred wenzel.
 
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