DOI Artikel:
Pfau, Bernhard: Umbau eines Wohnhauses
DOI Artikel:Lang, Hugo: Das Wasserspiel
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.10703#0371
INNEN-DEKORATION
351
bernhard pfau -düsseldorf-stockum kakteen-brunnen im wintergarten
haupt die Grundlage der richtigen Wohnhaus-
Gestaltung immer ist und sein muß. So ergab sich
die Anordnung der Räume sowohl wie die Form
der sich einfügenden Möbel und Möbelgruppen.
Zur Erläuterung der technischen und künst-
lerischen Durchführung der sich aus der sachlichen
Anordnung ergebenden Notwendigkeiten sei noch
folgendes erwähnt: Die Vorderseite des Hauses
ist mit »Terra Nova« Steinputz lichtgrün mit brau-
nem Streifen verputzt.. Sockel Zementputz. Obe-
res Querfenster und mittleres quadratisches Fen-
ster aus Stahl der Fenstra-Cristall A.-G. Garage-
und Lieferanten-Eingang aus Stahl. Übrige Fenster
Holz. Türe ebenfalls Holz, Mattlack gestrichen.
Das Treppenhaus ist weißgrün getönt mit ver-
chromtem Beleuchtungskörper. Oberlicht: Matt-
glas. Speisezimmer in Sapeli-Mahagoni, Winter-
garten in Schleiflack. Terrasse rot. Das Kinder-
spielzimmer farbig abgesetzt in Ölfarbe. Das
Schlafzimmer der Eltern in Rüsternholz mit heller
gelbbrauner Tapete. Einzelne Räume gegeneinan-
der in harmonischem Farbkontrast. Die Gesamt-
lösung wurde ermöglicht durch weitestgehendes
Verständnis des sehr angenehmen Bauherrn. . p.
DAS »WASSERSPIEL«
Im Wintergarten ist das Auge aktiv auf Formen-
Sehen und -Genuß eingestellt: es beobachtet die
vielfachen Gestalten der auserwählten Pflanzen,
der seltsamen Kakteen, es tastet die Oberflächen
und die Umrisse ab, es ist ganz auf »Schauen«
gerichtet. Und weil der Mensch heute die tech-
nische Form als gleichwertigen Pol zur natür-
lichen Form erlebt und sie gerne in Wechsel-
wirkung nebeneinander sieht, weil wir heute gerne
auch im Wohnraum kleine technische »Appara-
turen« sehen, so wird der moderne Brunnen im
Wintergarten nicht wie früher an Natur-Formen
und -Material sich anlehnen, sondern technoide
Formen annehmen. Und wie die Beleuchtungs-
körper mit Glas und poliertem Metall »Lichtspiele«
bieten, so wird der Brunnen mit Glas und polier-
tem Metall »Wasserspiele« darbieten können. . Ein
»Spiel« wohl — zur Erheiterung — aber durchaus
sinnvoll, weil es neues Erlebnis bringt: der leben-
digen Synthese von hochgetriebenem Menschen-
werk und dem Elementaren, von präzisester Form,
vollkommen bearbeitetem Material und dem in sich
vollkommenen, freien Element, dem Wasser. . h. l.
351
bernhard pfau -düsseldorf-stockum kakteen-brunnen im wintergarten
haupt die Grundlage der richtigen Wohnhaus-
Gestaltung immer ist und sein muß. So ergab sich
die Anordnung der Räume sowohl wie die Form
der sich einfügenden Möbel und Möbelgruppen.
Zur Erläuterung der technischen und künst-
lerischen Durchführung der sich aus der sachlichen
Anordnung ergebenden Notwendigkeiten sei noch
folgendes erwähnt: Die Vorderseite des Hauses
ist mit »Terra Nova« Steinputz lichtgrün mit brau-
nem Streifen verputzt.. Sockel Zementputz. Obe-
res Querfenster und mittleres quadratisches Fen-
ster aus Stahl der Fenstra-Cristall A.-G. Garage-
und Lieferanten-Eingang aus Stahl. Übrige Fenster
Holz. Türe ebenfalls Holz, Mattlack gestrichen.
Das Treppenhaus ist weißgrün getönt mit ver-
chromtem Beleuchtungskörper. Oberlicht: Matt-
glas. Speisezimmer in Sapeli-Mahagoni, Winter-
garten in Schleiflack. Terrasse rot. Das Kinder-
spielzimmer farbig abgesetzt in Ölfarbe. Das
Schlafzimmer der Eltern in Rüsternholz mit heller
gelbbrauner Tapete. Einzelne Räume gegeneinan-
der in harmonischem Farbkontrast. Die Gesamt-
lösung wurde ermöglicht durch weitestgehendes
Verständnis des sehr angenehmen Bauherrn. . p.
DAS »WASSERSPIEL«
Im Wintergarten ist das Auge aktiv auf Formen-
Sehen und -Genuß eingestellt: es beobachtet die
vielfachen Gestalten der auserwählten Pflanzen,
der seltsamen Kakteen, es tastet die Oberflächen
und die Umrisse ab, es ist ganz auf »Schauen«
gerichtet. Und weil der Mensch heute die tech-
nische Form als gleichwertigen Pol zur natür-
lichen Form erlebt und sie gerne in Wechsel-
wirkung nebeneinander sieht, weil wir heute gerne
auch im Wohnraum kleine technische »Appara-
turen« sehen, so wird der moderne Brunnen im
Wintergarten nicht wie früher an Natur-Formen
und -Material sich anlehnen, sondern technoide
Formen annehmen. Und wie die Beleuchtungs-
körper mit Glas und poliertem Metall »Lichtspiele«
bieten, so wird der Brunnen mit Glas und polier-
tem Metall »Wasserspiele« darbieten können. . Ein
»Spiel« wohl — zur Erheiterung — aber durchaus
sinnvoll, weil es neues Erlebnis bringt: der leben-
digen Synthese von hochgetriebenem Menschen-
werk und dem Elementaren, von präzisester Form,
vollkommen bearbeitetem Material und dem in sich
vollkommenen, freien Element, dem Wasser. . h. l.