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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 42.1931

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Welzenbacher, Lois: Ein Landhaus in Westfalen
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https://doi.org/10.11588/diglit.10795#0446

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424

INNEN-DEKORATION

archit. lois welzenbacher —innsbruck

»haus in westfalen«. südfront m. becken

EIN LANDHAUS IN WESTFALEN

Das Grundstück des »Landhauses in West-
falen« liegt etwa drei Meter über Straßen-
höhe und weist ziemlich reichhaltigen alten Baum-
bestand auf. Eine weitausladende dreißigjährige
Rotbuche gab — außer der Ost-Süd-West Einstel-
lung des Hauses — Anregung für die Situierung des
Baues. Die Höhen-Differenz des Parkes zur Straße
wurde dazu ausgenutzt, nach Abtragung der Bö-
schung zur Straßenseite ein einstöckiges Gebäude
zu schaffen, das sich ebenerdig in den Park hinein-
schiebt. Es ist in schwarzen, grobgefugt gemauer-
ten Klinkern aufgeführt. Eingangshalle, Treppen,
Wirtschaftsräume, Gästezimmer, Dienerzimmer
und andere Räume liegen im Untergeschoß der
Straße zu. Das Obergeschoß, bezw. der Parkseite
zugekehrte Erdgeschoß enthält den eigentlichen
Wohnteil. Durch diese Anordnung ist erreicht,
daß der Bau in seiner Nordseite gegen die Straße
zu abgeschlossen ist und alle Wohnräume sich in
Hofform gegen den Park öffnen. Außerdem er-
höht sich die gute Wirkung des niederen Erdge-
schoßbaues durch den Kontrast zu der das Haus
um halbe Höhe überragenden Rotbuche, die
links-diagonal zum Wohnhof steht. Eine große
vorspringende Wand an der Ostseite vervollstän-
digt die Abgeschlossenheit des Binnenhofes und

gestaltet ihn zu einem vorzüglichen Sonnenfang.
Die große Wohn diele nimmt, in reiner Süd-
lage, die wichtigste Stelle des Hauses ein; die
übrigen Räume, Speisezimmer, Musikzimmer,
Bibliothek, Elternschlafzimmer und Kinderzimmer
gliedern sich daran. Vor der Wohndiele liegen
Terrasse, Schwimmbecken und Park, als Erweite-
rung des Raumes gedacht. Das große Fenster ist
elektrisch versenkbar. Gegen Sommer-Hitze und
überstarke Belichtung schützt ein Vorhang und die
vorgezogene Decke aus Luxfer-Prismen. Gleich-
falls nach Süden geöffnet ist das Damenzimmer.
Dieses freie Wohnen läßt leicht die Befürchtung
aufkommen, daß für den Winter die große Glas-
wand nicht genügend Schutz gegen die Witte-
rungsverhältnisse böte. Es ist Vorsorge getroffen
dadurch, daß entlang dem versenkbaren Fenster
die Heizung vertieft eingebaut ist. Die Wärme ver-
teilt sich von den Scheiben aus ganz gleichmäßig
in den Raum. . Das Elternschlafzimmer ist, wie
die Diele, in direkter Verbindung mit dem Park
und Schwimmbecken, durch eine große Übereck-
tür mit oberen Klappflügeln und ein Scherengitter
verschließbar, und hat direkten Zugang zu den
Garderoben und dem bis zur Decke mit gelblichen
Marmor verkleidetem Bad. . . lois welzenbacher.
 
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