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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 44.1933

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Posener, Julius: Wohnräume von Hermann Zwigenthal
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https://doi.org/10.11588/diglit.10797#0117

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METALLKRONE
SP1EGELGALE-
R1E »CONTE Dl
SAVOIA« AUSF.
SPINN —BERLIN

WOHNRÄUME VON HERRMANN ZWEIGENTHAL

Eine Einrichtung«, sagt Zweigenthal, wenn er auf
seine Wohnungen zu sprechen kommt, »sollte man
gar nicht merken. Möbel müssen leicht und niedrig
sein. Warum soll man z. B. ein Spind höher machen,
als es für den längsten Gegenstand erforderlich ist,
den man hineinhängt: und der längste Gegenstand
in einem Spind ist ein Kleid. Ich brauche nie ein
Möbel über Augenhöhe zu machen, und der Raum
bleibt immer frei. Jedes hohe Möbel ist unweigerlich
Monument im Zimmer, Mittelpunkt einer Komposi-
tion, und nichts ist schwerer zu ertragen, als ein Leben
inmitten einer schön entworfenen Komposition, an
der ich nichts antasten darf. Man muß sich in seiner
Wohnung nach Belieben bewegen können. Eine Woh-
nung muß so bequem und nachgiebig sein, wie ein
gut gearbeiteter Anzug. Und ebenso unauffällig.

1933. III. 4

Keinen ,Hochglanz'. Ich nehme stumpfe Moor-
eiche, Eiche, Nußbaum, grau, schwarz, mattbraun,
gelblich. . Keine ,Garnituren': bei mir gibt es in der
ganzen Wohnung nur Möbel ein und derselben Art,
und man wird nie in die Verlegenheit kommen, die
man immer empfindet, wenn man einmal 10 Gäste
bei sich sieht und ,die Stühle aus dem Rosenholz-
zimmer hinzunehmen muß, weil die Salonsessel nicht
langen'. . Eine Wohnung ist Eins. Am liebsten ver-
binde ich die Räume mit Schiebewänden: ich kann
dann beliebig trennen und verbinden; und da ich
niemals ,Raumkunst' mache, sondern nur große
klare Räume von durchgehend dem gleichen Cha-
rakter, so ist immer das Ganze einer solchen Woh-
nung in Ordnung und auch jeder Ausschnitt.« »Glei-
cher Charakter: das heißt doch nicht etwa, daß Sie
 
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