DOI Artikel:
Vockerat, Philipp: Ein neues Wochenendhaus am Wannsee: Architekt Professor Fritz August Breuhaus
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.10797#0294
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INNEN-DE KORATI ON
WOCHENENDHAUS AM WANNSEE GARTEN ANLAGE L. SPÄTH & CO.
nach Westen bildet die offene Terrasse die logische
Fortsetzung. Werden jene Glastüren geöffnet, die den
Wohnraum nach Westen abschließen - wodurch diese
Abschlußwand überhaupt verschwindet so geht
alles ineinander über, zwischen dem Mattenbelag des
Zimmers und dem Craquelee-Pflaster draußen gibt es
keine trennende Stufe. Dann bildet das Haus den
Abschluß des terrassierten breiten Uferweges, in den
der Garten nach dem Wasser zu mündet. Dem Frei-
luftcharakter der Anlage entspricht die Tönung des
Außenbaus; der weiße Bewurf des Gemäuers und die
gelbe Farbe der schmalen Kachelleisten, die die
Putzflächen umziehen, sowie der schlanken Eisen-
stützen, die den Dachvorbau tragen.
Die Ausstattung des großen Raumes ist ganz auf
komfortable Zweckgemäßheit gestellt. Der gelbliche
Anstrich an Wänden und Decke gibt freie Helligkeit
und stimmt mit den Färbungen der Außenseite gut
zusammen. Anmutig hebt sich das belebende Blumen-
muster der Gardinen heraus. Breuhaus hütet sich
wohl, in die trockene Pedanterie eigensinniger Nur-
sachlichkeit zu verfallen, sein lebensfrohes Rhein-
ländertum bewahrt ihn vor puritanischen Übertrei-
bungen. So hat auch das Zimmer seine Prägung
erhalten. Zwar ist dem Stahlmöbel weiter Spielraum
gelassen, weil sein ingenieurhaft anmutender Aufbau
dem Sportmäßigen des Hauses entspricht. Das
blinkende Metall der Sessel-, Stuhl- und Tischgerüste
und der Stehlampe gibt fröhliche Reflexe. Alle diese
Möbelstücke sind leicht beweglich, man kann sie
mühelos verschieben und zusammenstellen, auch die
kleinen Tische sind zusammensetzbar und geben
dann einer größeren Personenzahl Platz zum Essen.
Vortrefflich vertragen sich mit diesen neumodischen
Geschwistern die anderen Details, die noch aus be-
häbigerer Zeit und aus der Stadtwohnung stammen.
Die geblümten Gardinen übernehmen die Rolle ver-
söhnender Mittler. In den Schatten der Ecken rechts
und links sind die beiden Schlafsofas gerückt, mit
ihrem Holzunterbau, der am Tage Kissen und Decken
bewahrt, und den kleinen Nachtschränkchen, auf die
Breuhaus und sein Auftraggeber, sehr vernünftig,
INNEN-DE KORATI ON
WOCHENENDHAUS AM WANNSEE GARTEN ANLAGE L. SPÄTH & CO.
nach Westen bildet die offene Terrasse die logische
Fortsetzung. Werden jene Glastüren geöffnet, die den
Wohnraum nach Westen abschließen - wodurch diese
Abschlußwand überhaupt verschwindet so geht
alles ineinander über, zwischen dem Mattenbelag des
Zimmers und dem Craquelee-Pflaster draußen gibt es
keine trennende Stufe. Dann bildet das Haus den
Abschluß des terrassierten breiten Uferweges, in den
der Garten nach dem Wasser zu mündet. Dem Frei-
luftcharakter der Anlage entspricht die Tönung des
Außenbaus; der weiße Bewurf des Gemäuers und die
gelbe Farbe der schmalen Kachelleisten, die die
Putzflächen umziehen, sowie der schlanken Eisen-
stützen, die den Dachvorbau tragen.
Die Ausstattung des großen Raumes ist ganz auf
komfortable Zweckgemäßheit gestellt. Der gelbliche
Anstrich an Wänden und Decke gibt freie Helligkeit
und stimmt mit den Färbungen der Außenseite gut
zusammen. Anmutig hebt sich das belebende Blumen-
muster der Gardinen heraus. Breuhaus hütet sich
wohl, in die trockene Pedanterie eigensinniger Nur-
sachlichkeit zu verfallen, sein lebensfrohes Rhein-
ländertum bewahrt ihn vor puritanischen Übertrei-
bungen. So hat auch das Zimmer seine Prägung
erhalten. Zwar ist dem Stahlmöbel weiter Spielraum
gelassen, weil sein ingenieurhaft anmutender Aufbau
dem Sportmäßigen des Hauses entspricht. Das
blinkende Metall der Sessel-, Stuhl- und Tischgerüste
und der Stehlampe gibt fröhliche Reflexe. Alle diese
Möbelstücke sind leicht beweglich, man kann sie
mühelos verschieben und zusammenstellen, auch die
kleinen Tische sind zusammensetzbar und geben
dann einer größeren Personenzahl Platz zum Essen.
Vortrefflich vertragen sich mit diesen neumodischen
Geschwistern die anderen Details, die noch aus be-
häbigerer Zeit und aus der Stadtwohnung stammen.
Die geblümten Gardinen übernehmen die Rolle ver-
söhnender Mittler. In den Schatten der Ecken rechts
und links sind die beiden Schlafsofas gerückt, mit
ihrem Holzunterbau, der am Tage Kissen und Decken
bewahrt, und den kleinen Nachtschränkchen, auf die
Breuhaus und sein Auftraggeber, sehr vernünftig,