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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 44.1933

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Ermers, Max: Die fünfte Triennale in Mailand
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Ferienhaus-Kolonie der Triennale
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https://doi.org/10.11588/diglit.10797#0314

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INN EN-DEKOR ATI ON

ARCHITEKTEN GR1EF1N1, FALUDI, BOTTONI

»WOCHENENDHAUS IM GEBIRGE« WOHNRAUM

Kein Künstlername leuchtet eigentlich aus der Fülle
der Architekten hervor. Es ist der Generaldurch-
schnitt, der unter Rücksichtnahme auf die angeborene
Bauheiterkeit, auf Konstruktion und europäisches
Höchstniveau auf einen gemeinsamen Nenner ge-
bracht wurde, der sich sehen lassen darf. Wirkliches
Bedürfnis und Massenkonsum spielen hier eine große
Rolle. Das Interieur vermeidet Überladung, Konven-
tion und Staubfängerei. Mit einem Wort: Behausungen
für moderne, arbeitsgeplagte und lufthungrige Men-
schen, unter starker Besinnung auf Natur und Land-
schaft. Nur hie und da, im Innenraum bescheiden
verteilt, eine Plastik, ein gutes Stück Glasarbeit oder
Keramik. Stahlrohrmöbel dominieren. Man fühlt aber,
daß die Patina des Alltagslebens aus diesen Ausstel-
lungszimmern sehr bald behagliche und wohnliche
Räume schaffen würde. —

Mit diesem abschließenden Urteil entläßt die fünfte
Triennale. Die Assimilation der europäischen Form-
bewegung an den alten, proportions- und farberzo-
genen Sinn der italienischen Bevölkerung ist eine Tat-
sache. Daß es sich nicht um eine bloße Ausstellungs-
tatsache handelt, erweist die geeinte Künstlerschaft,
die hinter dem Ganzen steht und nach wenigen Tagen,
ja Stunden der optischen Kenntnisnahme selbst die
großen Massen der Beschauer und Besucher gewinnt.

FERIENHAUS-KOLONIE DER TRIENNALE. Die
Mailänder Architekten Enrico Griffini, Faludi
und Bottoni haben auf der Ausstellung in Gemein-
schaftsarbeit eine kleine Siedlung errichtet, die frei-
lich als »Siedlung« nur insofern zu bezeichnen ist,
als sie in diesem Ausstellungsgelände zusammen-
liegt und von gleichem Geist und Stilwillen getragen,
einem gemeinsamen Zweck dient: dem Ferien- oder
Wochenendhaus. Darüber hinaus hat jedes Haus
seine gesonderte und eigentümliche Art; diese ergibt
sich aus der landschaftlichen Gegebenheit, für die
es jeweils bestimmt ist und deren Forderungen es zu
erfüllen hat. Wir zeigen einige dieser Wochenend-
häuser in unseren Abbildungen:

Wochenendhaus am See (Abb. S. 297 oben).
Holz mit Eternitplatten; die inneren Wände mit
einer Doppelschicht Insulit und Holz belegt. Das
Haus ist leicht auseinanderzunehmen und zu trans-
portieren. Sechs Räume: über die gedeckte Terrasse
betritt man den Wohnraum, der vom Schlafzimmer
durch einen Vorhang getrennt ist; der seitliche
Nebeneingang führt zur kleinen Küche einerseits, zu
Waschraum, WC und Badezimmer anderseits. Der
Wohnraum (Abb. S. 306) ist licht, weil zwei Wände
ganz in Fenster aufgelöst sind. Nußbaumverkleidung,
Fliesenboden, die Möbel: Stahl und Nußbaumholz.
 
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