Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort (45.1934)

INNEN-DEKORATION

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BLICK INS FRÜHSTÜCKSZIMMER

ARCH. F. O. THOMAS »HAUS VARDY«

Dinge vorm Auge zu haben, in denen die ihm ver-
trauten Antriebe zu künstlerischer Formung und
handwerklich gediegener Fertigung beherrschend
wirksam sind. An Einzelheiten ist noch zu bemer-
ken, daß der Kaminrahmen aus
rostfreiem Stahl besteht und daß
die Türen zwischen Frühstücks-
und Empfangszimmer glatt in
der Wandfläche liegen und so
der Raumwirkung einen har-
monischen, großen Zug geben.

Es ist selten Gelegenheit für
den Kritiker, ein Haus zu be-
sprechen, das von einem Kunst-
handwerker ausgestattet wurde.
Gerade das vorliegende Beispiel
veranlaßt uns zu der Frage, ob
man nicht zu dem alten Ver-
fahren der Arbeitsteilung zwi-
schen Baukünstler und Hand-
werkskünstler zurückkehren
sollte. Wäre es nicht schön,
wenn z. B. Genies wie Wren
oder Indigo Jones einwilligten,
sich auf einen guten Hausplan
zu beschränken, der dem Kunst-

R, \ T F L O O f.

handwerker eine gewisse Freiheit zur Entfaltung
seines Könnens, seiner schöpferischen Gedanken
ließe ? Heutzutage legt der Architekt den Innenkünst-
ler bis in die letzten Einzelheiten fest, mit dem Er-
gebnis, daß der Kunsthandwer-
ker zum rein mechanischen
»Ausführer« wird. Fälle wie der
vorliegende aber zeigen, welche
wunderbaren Möglichkeiten in
einer Arbeitsteilung liegen, die
dem Kunsthandwerker seine
Ehre und sein selbständiges
Betätigungsfeld gibt, die ihn
zum freien, schöpferisch einge-
setzten Mitarbeiter macht. -

ARCHITEKT
F. O. THOMAS
HAUS VARDY

G B. O U N

l O O

GRUNDRISSE DER ZWEI HAUPTGESCHOSSE

(Aufnahmen mit Genehmigung von
The Architect and Building News.)