DOI article:
Ritter, Heinrich: Von der deutschen Siedlungsausstellung München 1934
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.10796#0314
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INNEN-DEKORATION
EINE MALERISCHE STRASSE DER MUSTERSIEDLUNG RAMERSDORF-MÜNCHEN
»ADOLF-HITLER-BRUNNEN« SIEDLUNG RAMERSDORF
VON DER DEUTSCHEN SIEDLUNGS-
AUSSTELLUNG MÜNCHEN 1934
Ienken wir den Blick auf eine Tatsache, die für den
J neudeutschen Siedlungsbau wichtig ist. Die Aufgabe,
Siedlungen zu schaffen, ist für die Kulturländer und so-
mit auch für Deutschland keineswegs eine neue Auf-
gabe. Aber neu ist die Gesinnung, unter der sie fortan
in Deutschland bearbeitet werden wird. Es ist, als sei
jetzt erst zu dem Bedürfnis an Wohnungen und Sied-
lungen der rechte formführende Geist getreten, ein gutes
Gewissen zu deutscher Art, eine herzhafte Freude an
dörflicher Gestaltung, ein genauer Blick auf das, was
dem Anzusiedelnden als einem deutschen Menschen von
nöten ist. »Arbeitermasse« hieß bisher das Objekt der
Siedlungsbestrebungen. Für das neue Deutschland aber
ist es der Volksgenosse - und darin liegt eine Welt
von bestimmten neuen Gestaltungsantrieben, die ein
wahres Bauen und Wohnen erst mit kernhaften Form-
gedanken ernähren können. Besser und richtiger als das
trübe kollektivistische »Gedankengut«, das sich bisher
vielfach in den ländlichen und städtischen Siedlungsbau
einmischte, werden die neuen Ideen unser Siedeln vor-
antreiben. Sie leben aus einer Menschenauffassung, die
die Werte der Persönlichkeit kennt, die Formwärme
und Gestaltungsfreude, Geschichts- und Naturverbun-
denheit mit sich führt. Zahlreiche deutsche Architekten
haben bisher schon in diesem Sinne gearbeitet. Aber
INNEN-DEKORATION
EINE MALERISCHE STRASSE DER MUSTERSIEDLUNG RAMERSDORF-MÜNCHEN
»ADOLF-HITLER-BRUNNEN« SIEDLUNG RAMERSDORF
VON DER DEUTSCHEN SIEDLUNGS-
AUSSTELLUNG MÜNCHEN 1934
Ienken wir den Blick auf eine Tatsache, die für den
J neudeutschen Siedlungsbau wichtig ist. Die Aufgabe,
Siedlungen zu schaffen, ist für die Kulturländer und so-
mit auch für Deutschland keineswegs eine neue Auf-
gabe. Aber neu ist die Gesinnung, unter der sie fortan
in Deutschland bearbeitet werden wird. Es ist, als sei
jetzt erst zu dem Bedürfnis an Wohnungen und Sied-
lungen der rechte formführende Geist getreten, ein gutes
Gewissen zu deutscher Art, eine herzhafte Freude an
dörflicher Gestaltung, ein genauer Blick auf das, was
dem Anzusiedelnden als einem deutschen Menschen von
nöten ist. »Arbeitermasse« hieß bisher das Objekt der
Siedlungsbestrebungen. Für das neue Deutschland aber
ist es der Volksgenosse - und darin liegt eine Welt
von bestimmten neuen Gestaltungsantrieben, die ein
wahres Bauen und Wohnen erst mit kernhaften Form-
gedanken ernähren können. Besser und richtiger als das
trübe kollektivistische »Gedankengut«, das sich bisher
vielfach in den ländlichen und städtischen Siedlungsbau
einmischte, werden die neuen Ideen unser Siedeln vor-
antreiben. Sie leben aus einer Menschenauffassung, die
die Werte der Persönlichkeit kennt, die Formwärme
und Gestaltungsfreude, Geschichts- und Naturverbun-
denheit mit sich führt. Zahlreiche deutsche Architekten
haben bisher schon in diesem Sinne gearbeitet. Aber