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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 46.1935

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H. H.: Arbeiten der deutschen Werkstätten
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https://doi.org/10.11588/diglit.10947#0037

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INNEN-DEKORATION

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ARBEITEN DER DEUTSCHEN WERKSTÄTTEN

In dem weit dem Licht geöffneten »Arbeitsraum
eines Verlegers« (Abb. oben) wird die farbige Ge-
samthaltung durch die in bunten Reihen drei Wände
fast bedeckenden Bücher bestimmt. Das lebhafte
Spiel dieser vielfarbigen Fläche wird gebändigt durch
die Ruhe eines breiten Sockels von dunklem Nuß-
baumholz. Der gedrungene Blockeines Schreibtisches,
der das gleiche polierte Holz und ein kräftiges Be-
schläg als einzigen Schmuck zeigt, betont die Be-
stimmung des Raumes. Breite Polsterstühle vervoll-
ständigen den behaglichen Eindruck und vermitteln
mit ihren hellen Bezügen das Zusammenspiel der
lichten Fensterwand mit dem übrigen Raum.

Ein Speisezimmer (Abb. S. 26), nach Entwurf von
Professor Hillerbrand, bietet den Eindruck gepflegter
Kostbarkeit. Das Holz ist rötliche Koralle, gehoben
durch sparsame Verwendung von Palisander. Dazu
kommt für die Innenseite der kleinen Vitrine auf dem
niedrigen Geschirrschrank lebhaft gemaserte unga-

1935. I. 4

rische Esche. Der durch die Farben der Hölzer gege-
bene festliche Eindruck wird durch Griffe und Füße
aus poliertem, silberglänzendem Metall noch erhöht;
das gleiche Material nimmt den Polsterstühlen jede
unerwünschte Schwere und unterstreicht den warmen
Ton des Holzes. Kredenz (Abb. S. 27) und die Abstell-
tische aus Metall sind mit milchfarbenem Opakglas
bedeckt und verbinden Zweckmäßigkeit und Sauber-
keit mit der lichten Wirkung des Glases. Der Tisch
mit seiner polierten Platte und sorgfältig abgewogener
Einlegearbeit der Kante läßt sich wirkungsvoll ohne
Tischtuch decken. Das in der Tischplatte spiegelnde
Porzellan und Silber hat mit Recht dieser Art der
Tafelbehandlung immer mehr Freunde geworben.

Ein anderes Speisezimmer (Abb. S. 28) ist nach
dem Entwurf von Professor Schneck-Stuttgart als
Ergebnis einer Reihe von Versuchen und Verbesse-
rungen entstanden und hat als volkstümliches Typen-
möbel zu bescheidenem Preis weite Verbreitung ge-
 
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