Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 46.1935

DOI Artikel:
Witt, Cornelius: Haus L.-Berlin-Dahlem: Architekt: Prof. F. A. Breuhaus
DOI Artikel:
Merz, Albrecht L.: Gartenhöfe
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.10947#0093

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
INNEN-DEKORATION

81

prof. fritz aug. breuhaus-berlin haus l.-berlin-dahlem »einfahrt»

Grundstücks und verwehren so jeden Einblick in das Seite sich der erdgeschoßhohe Wirtschaftsflügel hin-
Innenleben des Hauses und seinen Garten, der - von zieht und dessen Abschluß die Garage bildet. Gegen-
einer Klinkermauer umfaßt - sich südwärts dehnt; über dem Hauseingang befindet sich eine Brunnen-
ein Garten nur für die Bewohner des Hauses, kaum anläge: Zwei kupfergrüne Fische in lustiger Kreu-
Schaustück für Passanten: My home is my castle. zung speien fröhlich ihr Element in das blattumstan-
Die Grundrisse des Hauses sind so klar und ein- dene Becken (Abb. S. 82). Der Wirtschaftsflügel endet
leuchtend, daß ein Blick auf sie schon überzeugend zum Garten hin in einer Loggia von klassischer Form,
wirkt. Das Erdgeschoß enthält, vorwiegend garten- vor der das zwischen Stauden gelagerte Bassin an
wärts gerichtet, die Wohnräume des Hauses, während warmen Tagen zum Bad einlädt. Breit und blickwohl-
das erste Stockwerk den Schlafräumen vorbehalten tuend streckt sich die beruhigende Rasenfläche, baum-
ist. Die Wirtschaftsräume, Schlaf- und Wohnzimmer gruppenbestanden, über den größten Teil des Gartens
für das Personal sind in einem langgestreckten Anbau aus, indes der hohe Kiefernwald diese Insel der Be-
aus dem eigentlichen Hauskörper herausgezogen. Die sinnung und Erholung nach der Hast des geschäftigen
geräumige Wohnhalle mit einer behaglichen Bücher- Tages wipfelgrüßend umsteht. Cornelius witt
nische schiebt sich in einer lichtoffenen Veranda ins *

Freie vor (Abb. S. 78). Der Südbreite des Hauses ent- ARTENHÖFE. Im Gegensatz zu den Zeitläuften,

lang lagert sich die offene Terrasse, an die sich der \J- die sich in endlosen Perspektiven ergingen und

Blumenrand des Rasens drängt. Die Linienführung in denen die Gestalter - oft mit allen Mitteln der

der Bauformen wird unterstrichen und belebt durch Täuschung - wahre Orgien der Ausweitung feierten,

eine schmale Umrahmung aus Muschelkalk. Aus dem spüren wir heute, mächtiger denn je, den Willen zur

gleichen Material bestehtauch das vorstehende Gesims. Begrenzung - vielleicht weil darin das Bestreben

Tritt man durch die Eingangspforte, neben der sich nach Vereinfachung Erfüllung findet, ja geradezu

das Wagentor befindet, so gelangt man auf einen die Vorbedingung ist für die Verwirklichung unse-

plattengepflasterten Binnenhof, an dessen rechter rer Sehnsucht nach Verinnerlichung und Vertiefung.
 
Annotationen