Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 46.1935

DOI Artikel:
Ritter, Heinrich: Wohnräume aus Schweden
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.10947#0104

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
92

INNEN-DEKOR AT ION

»FENSTERPLATZ« IM WOHNZIMMER S. 94 BÜCHERSCHRÄNKE ZUSAMMENGESTELLT

WOHNRÄUME AUS SCHWEDEN

Schwedens führendes Haus für Gewerbekunst ist
die Firma Svenskt Tenn in Stockholm. Man be-
gegnet dem Namen des Hauses in letzter Zeit immer
häufiger, da es Schweden meist maßgebend auf inter-
nationalen Ausstellungen vertritt.

Der bekannte Wiener Architekt Josef Frank hat
für Svenskt Tenn eine Reihe von Wohnräumen ent-
worfen, in denen sich der gelockerte Wohn- und
Lebensstil der Gegenwart auf anziehende Weise dar-
stellt. Nicht stilistischer Formzusammenhang von
Stück zu Stück schafft hier die Einheit des Raums,
sondern ein freier Zusammenhang der Dienste, der
Funktionen. Die Möbel sind sämtlich Einzelstücke,
zum Teil auf Ergänzung durch Anbau eingerichtet.
Sie streben nicht nach Neuheit um jeden Preis,
suchen vielmehr eine gelassene Anpassung überlie-
ferter Formen an neue Gebrauchszwecke und Herstel-
lungsverfahren. Wo es nötig ist, weichen sie unbe-
denklich von früher üblichen Maßen ab, um an Be-
quemlichkeit zu gewinnen. Gegenstände, die lange
halten müssen, zeigen ganz ruhige Formen, während
kurzlebige Dinge (Lampenschirme, Bezüge, Gar-

dinen, Vorlagen) gefällig auf die bevorzugten Mode-
formen des Augenblicks eingehen.

Ein bezeichnender Zug ist es, daß diese Räume in
der Hauptsache einheimische Hölzer verwenden, also
neben sparsam auftretendem Mahagoni die Birke,
den Ahorn, die Eiche bevorzugen; auch für Schweden
ist die Mode der ausländischen Hölzer vorüber. Damit
geht eine betonte Neigung für lichte Holztöne einher.

Ausgiebig ist in den Räumen von Josef Frank die
hochstehende schwedische Weberei zur Mitwirkung
herangezogen. Sie bietet ein reiches Vielerlei an Stof-
fen und Teppichen in sehr verschiedenen Verfahren.
Gegenwärtig greift sie, wie die Abbildungen zeigen,
mit Vorliebe wieder auf ältere Verfahren, auf schlichte
Werkstoffe zurück und läßt gerne deren Naturfarben
Weiß, Grau, Braun, Schwarz hervortreten.

Einige Erläuterungen mögen den Eindruck der hier
gegebenen Abbildungen beleben. Die Wohnzimmer-
Ecke (Abb. S. 92) zeigt als Hauptstück eine Verbin-
dung von Bücherschrank und Barschrank, aus ein-
heitlichen Teilen zusammengestellt und ergänzbar.
Zum lichten Mahagoniton der Holzteile stellt sich ein
 
Annotationen