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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 46.1935

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Rommel, Eleon von: In der "Richtigen Beleuchtung"...
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Hübner, Friedrich Markus: Der Ort, wo wir wohnen
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https://doi.org/10.11588/diglit.10947#0183

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INNEN-DEKORATION

171

Buntglas, dessen Farbton genau über-
legt und abgestimmt sein muß.

Im Hause eines Hamburger Kunst-
sammlers fand ich einen Raum, der Tag
und Nacht durch ein hohes Milchglas-
fenster vom Treppenhaus her elektrisch
beleuchtet wird, was den Madonnen eine
wunderbar sakrale Stimmung verleiht.

Das größte Wunder ist unsichtbare
Beleuchtung. Im Gesellschaftssaal bei
Freunden entdeckte ich eine persisch-
blaue Keramikvase, in die mit silbernem
Trichter ein Luminator eingebaut war.
Eine Lichtflut von dreihundert Kerzen
bestrahlte die Decke. Der letzte Winkel
im Raum war erfüllt von taghellem und
doch unendlich weichem Licht, eine
Wohltat für Augen und Nerven.

Die Staatliche Porzellan-Manu-
faktur in Berlin, die heute in Beleuch-
tungskultur vorbildlich ist, bringt neuer-
dings Standlampen mit Schalen für in-

»standlampen für indirekte beleuchtung«

alice von pechmann »tischlampen aus weissem porzellan«
ausführung: staatliche porzellan-manufaktur in berlin

direktes Licht. Unsere Bilder zeigen feierlich-schöne Ent-
würfe von Alice von Pechmann, Lampen aus unzerbrech-
lichem Industrieporzellan, in technischer und ästhetischer
Vollendung.

Vielleicht gibt diese Anregung auch dir eine neue Idee
für dein Heim! Dann fühlen sich deine Freunde noch
wohler und du selbst wirkst auch nur - im richtigen
Licht! Das leuchtet dir gewiß ein! eleon von Rommel

DER ORT, WO WIR WOHNEN, ist mehr als eine
Gelegenheit für Mahlzeit und Nachtlager. Dieses
und nur dieses bedeutete er in der Zeit, da die Menschheit
in Erdlöchern und Felsenhöhlen hauste. Der Mensch der
Zivilisation schafft sich Gegenstände und Geräte an, teils
um es sich in seiner Bleibe behaglicher zu machen, teils
aber auch, um am häuslichen Besitztum sich seelisch ge-
deihlich zu entfalten. Tisch, Stuhl, Schrank und Bank sind
unsere gemüthaften Helfer. Sie entladen uns von Unrast
und Zerfahrenheit, sie glätten Mißmut und Verzweiflung,
sie sättigen sich mit unserem persönlichen Fluidum und
tragen uns Trost zu, richten uns auf, entgelten die Zu-
neigung, die wir auf sie wenden. friedr. markus huebner

*

UMSCHLAGBILD: Architekt Julius Rücker-Berlin.
 
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