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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 46.1935

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Grégr, Vladimir: Arbeitsgrundsätze eines Architekten
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https://doi.org/10.11588/diglit.10947#0404

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INNEN-DEKORATION

BLICK VOM SPEISE- ZUM WOHNZIMMER VORHANG: WE1SS-BLAU-GELB, HANDDRUCK

muß der Architekt in dem Sinne sein, daß er dieser
unausbleiblichen Übertragung schon im Entwurf vor-
arbeitet. Er kann so wenigstens in einem gewissen
Grade vermeiden, daß seine Schöpfung und das Wesen
des Bewohners unharmonisch aufeinanderstoßen.

Unter dem Gesichtspunkt dieses Strebens, der Ein-
tracht zwischen Wohnung und Bewohner vorzu-
arbeiten, setze ich meine Mittel ein: Raum, Form,
Farbe. Die Zimmerdecke, die Wand, der Teppich,
jeder einzelne Gegenstand müssen hier in Erregung,

da in Bewegung, dort in vollkommener Ruhe sein,
stets unterstützt von Farbe und Beleuchtung. Die
Form ist der Text, die Farbe die Melodie. Wie gut
kann sie hier eine Stelle unterstreichen, dort eine
andre stillegen! Wenn ich auf vollkommene Weise
»sprechen« will, muß ich Text und Ton, Form und
Farbe gleichermaßen schätzen und verwenden. Vor-
aussetzung jeder guten Lösung ist der Sinn für die
»Natur« des Werkstoffs. Der Purismus hat uns das
eingeschärft, aber er darf nicht das alleinige Mittel
 
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