DOI Artikel:
Margold, Emanuel Josef: Das weisse Haus am Schwielow-See
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.10943#0217
INN EN-DEKORATION 205
DAS WEISSE HAUS AM SCHWIELOW-SEE
Man braucht nicht nach Riccione oder Santa Mar-
gherita oder gar nach Mallorca zu schweifen,
um eine romantische Lage für ein Landhaus zu fin-
den. Die Heimat bietet genug an reizvollen Begeg-
nungen zwischen Berg und Ebene, Wald und Wasser,
in die sich ein leichter Wohnbau festlich und anmutig
einbetten läßt. Auch Berlin mit seiner belebten Land-
schaft von blinkenden Seen zwischen Wiesenflächen
und Kiefernforsten spendet dem Verlangen nach ent-
spanntem, ländlichem Wohnen eine Umwelt, die an
Naturverbundenheit und Romantik nichts zu wün-
schen übrig läßt. Das immer anregende Erlebnis des
Wassers bietet sich dar, verbunden mit Sonne und
heiterer Himmelsbläue, eingefügt in den reizvollen
Liniengang einer stetig wechselnden, farbenfrohen
Landschaft. Die segelnden Wolken überm Wasser-
spiegel, die ernsten Wälder an den Ufern, der frische
Wind, der Wellen kraust, der Mond und die Sterne
werden in dieser weitgespannten märkischen Land-
schaft zu immer neuen festlichen Ereignissen. Dem
Architekten ist es eine Freude, das Lebensvolle dieser
Natur und ihre heitere, aufgeräumte Stimmung in das
Wesen des Baues aufzunehmen und in seiner Weise
umzusetzen. Er wird es auswirken, indem er der
Raumfolge Schwung gibt und den ganzen Bau mit
breiten Fenstern, geräumigen Terrassen und hell auf-
geschlagenen weißen Mauerflächen als einen klaren,
erdverbundenen Körper entfaltet. —
Das »Weiße Haus« am Schwielow-See will ein Bei-
spiel sein für einen Wohnbau, der im Dienste einer
persönlichen, gepflegten Lebensführung steht und
auf die besonderen Reize und Schwingungen der mär-
kischen Landschaft freundlich antwortet. Das Grund-
stück liegt erhöht. Daher ergab sich die Möglichkeit,
den Wohnräumen einen unbehinderten Fernblick
über die Wasserfläche zum malerischen Ferch in die
Fenster zu stellen. Das Haus selbst gibt sich als ein
eingeschossiger, massiver Qualitätsbau, der sich mit
seiner kubisch-klaren Form gefällig in die Landschaft
eingliedert. Und zwar ist es gerade das Kubische und
Rechtwinklige der Gesamtform, das diese Eingliede-
rung zu einer wirklich gleitenden und schmiegsamen
DAS WEISSE HAUS AM SCHWIELOW-SEE
Man braucht nicht nach Riccione oder Santa Mar-
gherita oder gar nach Mallorca zu schweifen,
um eine romantische Lage für ein Landhaus zu fin-
den. Die Heimat bietet genug an reizvollen Begeg-
nungen zwischen Berg und Ebene, Wald und Wasser,
in die sich ein leichter Wohnbau festlich und anmutig
einbetten läßt. Auch Berlin mit seiner belebten Land-
schaft von blinkenden Seen zwischen Wiesenflächen
und Kiefernforsten spendet dem Verlangen nach ent-
spanntem, ländlichem Wohnen eine Umwelt, die an
Naturverbundenheit und Romantik nichts zu wün-
schen übrig läßt. Das immer anregende Erlebnis des
Wassers bietet sich dar, verbunden mit Sonne und
heiterer Himmelsbläue, eingefügt in den reizvollen
Liniengang einer stetig wechselnden, farbenfrohen
Landschaft. Die segelnden Wolken überm Wasser-
spiegel, die ernsten Wälder an den Ufern, der frische
Wind, der Wellen kraust, der Mond und die Sterne
werden in dieser weitgespannten märkischen Land-
schaft zu immer neuen festlichen Ereignissen. Dem
Architekten ist es eine Freude, das Lebensvolle dieser
Natur und ihre heitere, aufgeräumte Stimmung in das
Wesen des Baues aufzunehmen und in seiner Weise
umzusetzen. Er wird es auswirken, indem er der
Raumfolge Schwung gibt und den ganzen Bau mit
breiten Fenstern, geräumigen Terrassen und hell auf-
geschlagenen weißen Mauerflächen als einen klaren,
erdverbundenen Körper entfaltet. —
Das »Weiße Haus« am Schwielow-See will ein Bei-
spiel sein für einen Wohnbau, der im Dienste einer
persönlichen, gepflegten Lebensführung steht und
auf die besonderen Reize und Schwingungen der mär-
kischen Landschaft freundlich antwortet. Das Grund-
stück liegt erhöht. Daher ergab sich die Möglichkeit,
den Wohnräumen einen unbehinderten Fernblick
über die Wasserfläche zum malerischen Ferch in die
Fenster zu stellen. Das Haus selbst gibt sich als ein
eingeschossiger, massiver Qualitätsbau, der sich mit
seiner kubisch-klaren Form gefällig in die Landschaft
eingliedert. Und zwar ist es gerade das Kubische und
Rechtwinklige der Gesamtform, das diese Eingliede-
rung zu einer wirklich gleitenden und schmiegsamen