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Keramische Mosaiken
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278
INN EN-DEKORATION
HERTHA BUCHER »FRÜHSTÜCKSSTUBF« IN DER WAND: KERAMISCHES MOSAIK
KERAMISCHE MOSAIKEN
Keramik ist seit alter Zeit als Mithelferin bei der
Raumgestaltung herangezogen worden, sei es
in der Weise plastischer Wandfriese, sei es in der
Form der Fliese und ihrer vielfachen Anwendungs-
möglichkeiten. Aber ihre Verwendung zu mosaik-
artigen Darstellungen, die wandfest den Raum
schmücken, ist neu, jedenfalls noch wenig bekannt.
So hat August Babberger jetzt keramische Flächen in
Verbindung mit Freskomalerei beim bildnerischen
Wandschmuck in einem Repräsentationsraum der
Berliner Olympiade benutzt. - Hertha Bucher-Wien
verwendet bei ihren Mosaiken nur keramisches Ma-
terial, und sie hat diese reizvolle Spezialität in sehr
anziehender Weise entwickelt. Der keramische Wand-
schmuck, den sie hervorbringt, hat vor jedem andern
Wandschmuck das eine voraus, daß er sich organisch
mit dem Verputz verbindet und von vornherein höchst
ansprechende Materialreize mit sich führt. In der
Glasur kommen die Farben zu großer Leuchtkraft;
ihre Skala ist ausgedehnt und zugleich aufs feinste
abgestuft. Das Stilleben, leicht und heiter komponiert
(Abb.S.279), ist koloristisch sehr lebhaft; jedes Ton-
stückchen bringt seine Farbe stark und leuchtend zur
Geltung. Hertha Bucher hat auch kleinere Platten mit
figürlichen Szenen hergestellt; eine Probe gibt die
hübsche Platte mit einer Gruppe Paddelboote, mit
kühner Perspektive halb von oben gesehen. Hier be-
wegen sich die Farben mehr in zarteren Tönen, in
rötlichbraun, creme, bläulich; der Fleischton wird
durch ein helles Blaugrün des Wassers, durch dunkles
Gelb der Holzteile und etwas Rot in der Gewandung
gesteigert. - Für öffentliche und halböffentliche
Räume, für Hallen und Gartenräume dürften solche
Mosaik-Keramiken eine sehr geeignete Technik des
Wandschmucks darstellen. Sie entwickeln mit der
Leuchtkraft ihrer Farben und mit der notgedrungenen
Großzügigkeit ihrer Formgebung eine beträchtliche
Fernwirkung, zugleich sind sie auch dauerhaft und
im Charakter dem Stein und dem Verputz angepaßt.
Die Technik läßt sich am ehesten mit der einer Ein-
lege-Arbeit oder einer Kunstverglasung vergleichen.
Die Abbildungen zeigen, wie die helle Verfugung, die
die verschiedenen Farbfelder trennt, den zeichneri-
schen Aufbau durch Konturen unterstützt. - H. M.
INN EN-DEKORATION
HERTHA BUCHER »FRÜHSTÜCKSSTUBF« IN DER WAND: KERAMISCHES MOSAIK
KERAMISCHE MOSAIKEN
Keramik ist seit alter Zeit als Mithelferin bei der
Raumgestaltung herangezogen worden, sei es
in der Weise plastischer Wandfriese, sei es in der
Form der Fliese und ihrer vielfachen Anwendungs-
möglichkeiten. Aber ihre Verwendung zu mosaik-
artigen Darstellungen, die wandfest den Raum
schmücken, ist neu, jedenfalls noch wenig bekannt.
So hat August Babberger jetzt keramische Flächen in
Verbindung mit Freskomalerei beim bildnerischen
Wandschmuck in einem Repräsentationsraum der
Berliner Olympiade benutzt. - Hertha Bucher-Wien
verwendet bei ihren Mosaiken nur keramisches Ma-
terial, und sie hat diese reizvolle Spezialität in sehr
anziehender Weise entwickelt. Der keramische Wand-
schmuck, den sie hervorbringt, hat vor jedem andern
Wandschmuck das eine voraus, daß er sich organisch
mit dem Verputz verbindet und von vornherein höchst
ansprechende Materialreize mit sich führt. In der
Glasur kommen die Farben zu großer Leuchtkraft;
ihre Skala ist ausgedehnt und zugleich aufs feinste
abgestuft. Das Stilleben, leicht und heiter komponiert
(Abb.S.279), ist koloristisch sehr lebhaft; jedes Ton-
stückchen bringt seine Farbe stark und leuchtend zur
Geltung. Hertha Bucher hat auch kleinere Platten mit
figürlichen Szenen hergestellt; eine Probe gibt die
hübsche Platte mit einer Gruppe Paddelboote, mit
kühner Perspektive halb von oben gesehen. Hier be-
wegen sich die Farben mehr in zarteren Tönen, in
rötlichbraun, creme, bläulich; der Fleischton wird
durch ein helles Blaugrün des Wassers, durch dunkles
Gelb der Holzteile und etwas Rot in der Gewandung
gesteigert. - Für öffentliche und halböffentliche
Räume, für Hallen und Gartenräume dürften solche
Mosaik-Keramiken eine sehr geeignete Technik des
Wandschmucks darstellen. Sie entwickeln mit der
Leuchtkraft ihrer Farben und mit der notgedrungenen
Großzügigkeit ihrer Formgebung eine beträchtliche
Fernwirkung, zugleich sind sie auch dauerhaft und
im Charakter dem Stein und dem Verputz angepaßt.
Die Technik läßt sich am ehesten mit der einer Ein-
lege-Arbeit oder einer Kunstverglasung vergleichen.
Die Abbildungen zeigen, wie die helle Verfugung, die
die verschiedenen Farbfelder trennt, den zeichneri-
schen Aufbau durch Konturen unterstützt. - H. M.