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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 48.1937

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Mirtow, Paula von: Stein und Beton als Gartenwerkstoffe
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Erläuterungen zu den Abbildungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.10944#0193

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INNEN-DEKORATION

181

albert esch-wien »trockenmauer« polsterstauden in den erdgefüllten fugen

gefügt, und diese Rahmen werden dann mit der Beton-
masse ausgegossen. Nach dem Trocknen werden die
Latten entfernt und die Fugen mit Erde ausgestopft,
in die man dann, ebenso wie beim Steinpflaster, Gras
säen oder Moospolster auspflanzen kann.

Mit Hilfe dieser Technik erfordert die unregel-
mäßige Pflasterung kaum mehr Mühe als die mit
einheitlichen Platten der gleichen Größe und Form.
Die Pflasterung nach dieser Methode ist jedoch nur
bei horizontaler Lage des Geländes möglich.

Auf geneigtem Gelände oder für aus einzeln im
Rasen liegenden Platten bestehende Trittpfade wer-
den die Betonplatten vorher fertiggestellt und nach-
träglich genau so verlegt wie Natursteine.

Es ist geradezu erstaunlich, wie gut sich der kalte,
nüchterne Beton in die Pflanzenwelt einfügt. Man
muß den Pflanzen nur reichlich Gelegenheit geben,
ihm nahe zu kommen. Am Fuß und auf der Kroneder
BetonmauernmüssenStauden wuchern und das harte,
spröde Material ganz in Grün und Blüten betten. Die
Treppen müssen von Grün überhangen sein, und um
jeden Pfeiler müssen Blattwerk und Ranken spielen.
Dann wird der Beton aus einem Baumaterial zu einem
unersetzlichen Gartenwerkstoff. - paula von mirtow

ERLÄUTERUNGEN ZU DEN ABBILDUNGEN.
S. 176: Im kleinen Villengarten der Großstadt
ist der Steinplattenbelag von Wegen und Plätzen be-
sonders günstig. Denn der Stein fügt sich so gut ins
umgebende Grün, daß eine Zerstückelung der ohne-
dies kleinen Flächen durch die Wegführung, wie sie
im Zeitalter der Kieswege meist stattfand, unterbleibt.

S. 177: Eine innigere Verschmelzung zwischen
Pflanze und Stein (als sie unser Bild darstellt) ist
kaum denkbar. Die Mäuerchen liegen im Pflanzen-
wuchs so eingebettet und werden von ihm so über-
wuchert, daß der Eindruck des Künstlichen, des Ge-
bauten, vollkommen verschwunden ist.

S. 178: Die messerscharf gezogene Grenze, die ehe-
mals Rasen und Weg voneinander trennte, ist ver-
schwunden. In den Fugen der Steinplattenwege wu-
chern Gräser und allerlei Unkräuter und helfen mit,
den Weg in die Grünflächen einzubeziehen. Das lä-
stige Unkrauthacken entfällt auf den so behandelten
Wegen vollkommen. Denn alles Grün, das sich dort
ansiedelt, ist willkommen.

S. 179 oben: In wuchernde Staudenmassen einge-
bettet liegen die Betonmäuerchen des Gartens. Auch
die Stützen des Laubenganges sind aus Beton.
 
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