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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 49.1938

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C. W.: Julianenhof: ein Jagdhaus bei Havelberg von Prof. Fritz August Breuhaus
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https://doi.org/10.11588/diglit.10945#0245

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PROFESSOR FRITZ AUOUST BREUHAUS-BERLIN »JAGDHAUS BEI HAVELBERG« GESAMTANSICHT

JULIANENHOF

EIN JAGDHAUS BEI HAVELBERG VON PROF. FRITZ AUGUST BREUHAUS

Das gelungene Kunstwerk, bei dem das Beabsich-
tigte, Gewollte und das Erreichte, Gekonnte in
Einklang gebracht ist, wirkt stets selbstverständlich,
fast könnte man sagen »natürlich«, wenn damit zum
Ausdruck gebracht werden soll, daß das Kunstwerk
den Stempel des Nicht-anders-sein-könnens, des in sich
selber Ruhenden und organisch Gewachsenen trägt.

Die erste Voraussetzung, daß ein Kunstwerk - und
nicht ein Kunststück - entsteht, ist innere Wahrheit.
Nur dann wird das Werk auf die Dauer überzeugen
können und über den Tag hinaus wirken.

Jeder, der sich ein Haus errichten will, von dem er
wünscht, daß es nicht nur Dach und Fach für ihn be-
deuten soll, sondern zugleich auch architektonischer
Ausdruck seines So-seins, seines Lebensstiles und
seiner Persönlichkeit, daß es also ihn und sein Wesen
darstellen und bekunden soll, wird sich einer - oft
vorher unerwartet — schweren Aufgabe gegenüber
sehen. Sie beginnt mit einer Selbstprüfung, einer

äußeren und inneren Bilanzaufstellung. Wer baut -
erbaut sich. Was wegen der damit verbundenen Ar-
beit nicht immer erbaulich ist.

Die praktische Arbeit des Hausbaues beginnt für
den Bauherrn mit der Überprüfung der ihm zur Ver-
fügung stehenden Mittel, denn mit ihrer Festsetzung
ist der Rahmen der anderen Entwicklungsmöglich-
keiten überhaupt erst gegeben. Er wird gut daran tun,
einen nicht zu kleinen Prozentsatz als Einsatzreserve
sich vorzumerken, denn fast immer wird — trotz vor-
sichtig und genau kalkulierter Voranschläge — die
veranschlagte Bausumme überschritten. Hierfürwird
seltener unvollständige Vorausberechnung die Ur-
sache sein, als vielmehr »Unvorhergesehenes«, das
erst während des Baues auftritt, und zwar meist aus
zusätzlichen Wünschen des Auftraggebers. Auch hier
gilt: Der Appetit wächst beim Essen.

Zum zweiten ist von vordringlicher Bedeutung die
Auswahl des Grundstückes, denn die Lage bestimmt

1938. VII, 1
 
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