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Neue Räume der Gräfin Margot Besozzi
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INN EN-DEKORATI ON
241
GRÄFIN MARGOT BESOZZl Dl CASTELBESOZZO-MAILAND »SPEISEZIMMER« MÖBEL: EICHE MIT WEISSEN ADERN
(Aufnahmen: Porta-Mailand)
NEUE RÄUME DER GRÄFIN MARGOT BESOZZl
Solange die italienische Raumkunst stilgebunden gemildert, ohne jedoch an Leben und Kraft zu ver-
war, haftete ihr etwas Unpersönliches an. Die lieren. Völlig der Natur gemäß hat sich die Entwick-
Möbel waren das formale Bekenntnis zu einer Epoche, lung vollzogen, nicht nach bestimmten Regeln, son-
die dogmatisch jedes Detail bestimmte. An die Stelle dern verschieden je nach dem persönlichen Tempera-
des Unpersönlichen ist inzwischen eine bewußt per- ment des einzelnen Künstlers.
sönliche Haltung getreten. Die Einheit, die einst der Die Gräfin Margot Besozzi di Castelbesozzo nimmt
Stil gab, wird heute durch die innere konstruktive im Kreise der italienischen Raumgestalter einen be-
Beziehung und das Zusammenklingen von Materia- sonderen Rang ein. Die Mitte haltend zwischen ge-
hen und Farben hergestellt, das den Raumeindruck stern und morgen, hat sie es verstanden, die endgültige
entscheidend bestimmt. Erscheinung ihrer Arbeiten aus der Synthese von
Die Abkehr vom Stil hat eine freie und gesunde Neuem und den Elementen der Vergangenheit zu
Entwicklung der Formen gezeitigt, die eine innige gewinnen. So kommt es, daß ihre Ausdrucksweise
Verschmelzung von romanischem und germanischem ebenso organisch unserer bewußten Zeit entspricht
Geist erkennen läßt. Doch was bei uns das Ergebnis wie jener unbewußten Epoche, deren Formensprache
langsamen Werdens war, trat in Italien bald darauf wir als zeitlos empfinden.
in frischer Improvisation zutage. Eine jedem lauten Ton abholde Ruhe und strenge
Die Zeit des Sturm und Drangs ist nun vorüber. Disziplin zeichnet die beiden hier wiedergegebenen
Von Jahr zu Jahr sind die Formen einfacher ge- Räume aus, die sie in einer Senatorvilla in Barbonate
worden. Die hier und dort anfangs vorhandenen bi- gestaltete. Kein Ornament, keine Verspieltheit stört
zarren Eigenwilligkeiten und Härten sind im Reifen die selbstsichere Eleganz der Möbel, die jedes äußer-
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GRÄFIN MARGOT BESOZZl Dl CASTELBESOZZO-MAILAND »SPEISEZIMMER« MÖBEL: EICHE MIT WEISSEN ADERN
(Aufnahmen: Porta-Mailand)
NEUE RÄUME DER GRÄFIN MARGOT BESOZZl
Solange die italienische Raumkunst stilgebunden gemildert, ohne jedoch an Leben und Kraft zu ver-
war, haftete ihr etwas Unpersönliches an. Die lieren. Völlig der Natur gemäß hat sich die Entwick-
Möbel waren das formale Bekenntnis zu einer Epoche, lung vollzogen, nicht nach bestimmten Regeln, son-
die dogmatisch jedes Detail bestimmte. An die Stelle dern verschieden je nach dem persönlichen Tempera-
des Unpersönlichen ist inzwischen eine bewußt per- ment des einzelnen Künstlers.
sönliche Haltung getreten. Die Einheit, die einst der Die Gräfin Margot Besozzi di Castelbesozzo nimmt
Stil gab, wird heute durch die innere konstruktive im Kreise der italienischen Raumgestalter einen be-
Beziehung und das Zusammenklingen von Materia- sonderen Rang ein. Die Mitte haltend zwischen ge-
hen und Farben hergestellt, das den Raumeindruck stern und morgen, hat sie es verstanden, die endgültige
entscheidend bestimmt. Erscheinung ihrer Arbeiten aus der Synthese von
Die Abkehr vom Stil hat eine freie und gesunde Neuem und den Elementen der Vergangenheit zu
Entwicklung der Formen gezeitigt, die eine innige gewinnen. So kommt es, daß ihre Ausdrucksweise
Verschmelzung von romanischem und germanischem ebenso organisch unserer bewußten Zeit entspricht
Geist erkennen läßt. Doch was bei uns das Ergebnis wie jener unbewußten Epoche, deren Formensprache
langsamen Werdens war, trat in Italien bald darauf wir als zeitlos empfinden.
in frischer Improvisation zutage. Eine jedem lauten Ton abholde Ruhe und strenge
Die Zeit des Sturm und Drangs ist nun vorüber. Disziplin zeichnet die beiden hier wiedergegebenen
Von Jahr zu Jahr sind die Formen einfacher ge- Räume aus, die sie in einer Senatorvilla in Barbonate
worden. Die hier und dort anfangs vorhandenen bi- gestaltete. Kein Ornament, keine Verspieltheit stört
zarren Eigenwilligkeiten und Härten sind im Reifen die selbstsichere Eleganz der Möbel, die jedes äußer-