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Leitermann, Heinz: Das Möbel als Kamerad: Bemerkungen zu neuen Möbeln der Kölner Meisterschule
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.10969#0147
INN EN-DEKORATION
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»BÜCHERSCHRANK« NUSSBAUM MIT ADERN. - MEISTERSCHULE DES DEUTSCHEN HANDWERKS-KÖLN
DAS MÖBEL ALS KAMERAD
BEMERKUNGEN ZU NEUEN MÖBELN AUS DER KÖLNER MEISTERSCHULE
Die Bitte, ich möge als ständiger Beobachter der ßen gesehen fehlt den westlich romanischen Ländern
Arbeit in den Entwurfateliers und Werkstätten auf diesem Gebiet noch der allgemein verpflichtende
der Meisterschule des Deutschen Handwerks-Köln, Stil, sie sind noch nicht über das Stadium des Ex-
eine Würdigung zu den hier abgebildeten Möbeln perimentierens oder der Nachahmung älterer Stil-
schreiben, erreichte mich in einem fremden Lande: elemente hinausgekommen, der zeitgemäße Aus-
im romanischen Westen Europas. Dort empfindet druckswille hat bei ihnen noch keinen zielklaren Weg
ein Deutscher, der gewohnt ist, die Einrichtungs- gefunden. Zum Teil rührt das auch daher, daß es in
gegenstände, nach denen man die Wohnkultur eines diesen Ländern kaum eine Ausbildungsstätte gibt,
Landes abschätzen kann, mit geschulten Blicken zu die etwa im Sinne der deutschen Meisterschulen des
betrachten, den Unterschied zwischen heimatlichen Handwerks dem Nachwuchs im Tischlerhandwerk
und fremden Formanschauungen besonders ein- oder jungen Innenarchitekten Stilgefühl und Ausrich-
dringlich. Und gerade auch auf dem Gebiet des tung von allgemeiner Gültigkeit geben könnte. Wenn
Möbelbaues wird er diese Verschiedenheiten beson- man deshalb in ausländischer Umgebung solche
ders auffallend finden. Nach objektiver Überlegung Möbel wie die hier abgebildeten sieht, wird man ihre
wird er dann um so befriedigter die Leistungen seines schöne zwingende Einheitlichkeit der formalen Hal-
Vaterlandes in dieser Hinsicht betrachten. Andre tung und die Aufrichtigkeit ihrer Bemühung um
Länder können auf dem Gebiet des modernen Möbel- einen zeitgemäßen phrasenlos schlichten Stil als
baues und der Innenarchitektur beachtliche Lei- doppelt beglückend empfinden.
stungen aufweisen, aber solche Einzelleistungen be- Als ich die Photos dieser Möbel in Händen hielt,
stimmen nicht die allgemeine Wohnkultur. Im gro- die ich zum Teil noch selbst im Aufbau in der Werk-
1943. V. .1*
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»BÜCHERSCHRANK« NUSSBAUM MIT ADERN. - MEISTERSCHULE DES DEUTSCHEN HANDWERKS-KÖLN
DAS MÖBEL ALS KAMERAD
BEMERKUNGEN ZU NEUEN MÖBELN AUS DER KÖLNER MEISTERSCHULE
Die Bitte, ich möge als ständiger Beobachter der ßen gesehen fehlt den westlich romanischen Ländern
Arbeit in den Entwurfateliers und Werkstätten auf diesem Gebiet noch der allgemein verpflichtende
der Meisterschule des Deutschen Handwerks-Köln, Stil, sie sind noch nicht über das Stadium des Ex-
eine Würdigung zu den hier abgebildeten Möbeln perimentierens oder der Nachahmung älterer Stil-
schreiben, erreichte mich in einem fremden Lande: elemente hinausgekommen, der zeitgemäße Aus-
im romanischen Westen Europas. Dort empfindet druckswille hat bei ihnen noch keinen zielklaren Weg
ein Deutscher, der gewohnt ist, die Einrichtungs- gefunden. Zum Teil rührt das auch daher, daß es in
gegenstände, nach denen man die Wohnkultur eines diesen Ländern kaum eine Ausbildungsstätte gibt,
Landes abschätzen kann, mit geschulten Blicken zu die etwa im Sinne der deutschen Meisterschulen des
betrachten, den Unterschied zwischen heimatlichen Handwerks dem Nachwuchs im Tischlerhandwerk
und fremden Formanschauungen besonders ein- oder jungen Innenarchitekten Stilgefühl und Ausrich-
dringlich. Und gerade auch auf dem Gebiet des tung von allgemeiner Gültigkeit geben könnte. Wenn
Möbelbaues wird er diese Verschiedenheiten beson- man deshalb in ausländischer Umgebung solche
ders auffallend finden. Nach objektiver Überlegung Möbel wie die hier abgebildeten sieht, wird man ihre
wird er dann um so befriedigter die Leistungen seines schöne zwingende Einheitlichkeit der formalen Hal-
Vaterlandes in dieser Hinsicht betrachten. Andre tung und die Aufrichtigkeit ihrer Bemühung um
Länder können auf dem Gebiet des modernen Möbel- einen zeitgemäßen phrasenlos schlichten Stil als
baues und der Innenarchitektur beachtliche Lei- doppelt beglückend empfinden.
stungen aufweisen, aber solche Einzelleistungen be- Als ich die Photos dieser Möbel in Händen hielt,
stimmen nicht die allgemeine Wohnkultur. Im gro- die ich zum Teil noch selbst im Aufbau in der Werk-
1943. V. .1*