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Nr. 12

INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG

Seite 119

346 Theodore Valerio. Mädchen in der Tracht des
18. Jahrhundertis bringt kartenspielender Gesell-

schaft Kaffee 91)
347 Theodor Verhas. Alte Burg mit Rund-Turm, Blei-
stiftzeichnung ......... 35
348 V i 1 1 e r e t. Teilansicht einer gotischen Kirche . ■ 50
349 Waldmüller. Elternfreuden, 33:28.5 cm . . . .3500
350 W e n, g 1 e r. Die kleinen Fischer 140
351 Karl Wiirbs. Schloß Karlstein in Böhmen 130
352 A, Zimmermann. Gewitterlandschaft 60
Sammel - Nummern.
356 10 Blatt Heiligendarstellungen von Rob. Beyer, Leo-
pold Bucher, Laurenz Herr, M. Kern ....... 250
357 11 Blatt Blumenstücke von Blaschek, C. Gruber,
J. Knapp, Sartory, Settelbach u, a 420

358 9 Blatt figurale und historische Darstellungen, Por-
träts etc., darunter Arbeiten von B. Schnorr, Adolf
und Albert Theer
359 12 Blatt ähnl. Kollektion
360 13 Blatt Landschaften von Ghirardi, C. Gottschalk,
F. Heinrich, F. Kirchner, Leybold, Mössmer, J. Rauch,
A. Schrödl .
361 29 Blatt Landschaften, Ansichten und Interieurs, dar-
unter Arbeiten von Libay, Quaglio, F. Schedele, F.
Schickh, Schufried, F. Simony, Werner
362 3 Blatt Schiffahrtsdarstellungen von Civitella, J, Mat-
they u. a
363 3 Blatt Tierstücke, darunter Arbeiten von Molitor,
E. Hasse, J. Zürnich . . . .

260
200
200
580
25
25

(Fortsetzung folgt.)


D/e berliner Prinzen-t/luktion.

Aus Berlin wird uns geschrieben:
Die Prinzeni-Aüktion im Prinz - Albrecht - Palais
in der Wilhelmslraße, die Paul Graupe am 5. und
6. Juni durchführte, war die große Ueberraschung
dieser Auktionssaison. Schon bei der Besichtigung
war das außergewöhnlich große Interesse des Publi-
kums zu verspüren und der Erfolg der Versteigerung
blieb nicht hinter den Erwartungen zurück.
Der erste Teil der Sammlungen Schloß
,, R e i n h a r t s h a u s en “ enthielt in 171 Num-
mern zirka 200 Gemälde, die fast vollkommen von
dem äußerst kauffreudigen, Publikum aufgenommen
wurden. Ueberraschend war dabei, daß sich das
Interesse besonders auf die sehr billig geschätzten
Bilder mittlerer Qualität konzentrierte, Bei ihnen
stieg der Ausrufspreis fast immer von zirka Mark
50.— bis 60.— auf das Doppelte und Dreifache. Aber
auch die größeren Stücke konnten zu guten Preisen
placiert werden. So eine „Sperandia“ bezeichnete
Thronende Madonna aus der ersten Hälfte des
16. Jahrhunderts für Mark 1100.—; zwei große vene-
zianische Tafeln mit Prophetendarstellungen für
Mark 1150.— und 1200.—; Eine Dünenlandschaft
von Erasmus Q ue 11 i n u s für Mark 2000.— und das
Bildnis einer alten Frau von Carei van der P 1 u y m
für Mark 1600.—.
Den Gemälden folgte eine größere Sammlung
von antiken Kleinbronze n, deren
Preise sich durchschnittlich zwischen Mark 50.—
und 100,— bewegten. Einige deutsche Museen
sicherten sich mit zirka Mark 300.— bis 400.—
mehrere schöne attische Tongefäße, ebenso die an-
tiken Gemmen und Kameen, von denen ein größeres
Konvolut Mark 450.— brachte.
Die Hauptüberraschung der Auktion aber waren
die am Nachmittag des ersten Tages ausgebotenen
Dosen. Das Publikum ließ nicht nur kein einziges
Stück zurückgehen, sondern überbot sich, so daß die
Preise das Doppelte und Dreifache, ja sogar das
Sechsfache der Taxen erreichten. Vor allem waren
es die Emaildosen, die zu hohen Angeboten reizten.

So brachte gleich zu Anfang eine mit Mark 100,—
geschätzte Dose mit dem Bildnis Friedrichs des
Großen Mark 400.—, eine ähnliche Dose, ebenfalls
mit dem Bildnis des großen Königs, Mark 280.—; ein
Necessaire aus Blutjaspis Mark 400.—; eine Email-
dose mit preußischen Soldaten,-Szenen Mark 350.—;
eine andere Emaildose mit besonders feiner Malerei
Mark 410.— und eine Golddöse, taxiert mit Mark
350.—, Mark 900.—.
In der letzten Sitzung wurde die Berolinen-
s i e n - S ,a m m 1 u, n g ausgeboten, die ebenfalls
stärkstem Interesse beim: Publikum begegnete. Hier
zahlte man für die schönen Morino - Kupfer zirka
Mark 100.— bis 150,—; für eine alte Ansicht vom
Brandenburger-Tor Mark 430.—; für ein Bildnis
Friedrich Wilhelms IV, von Krüger Mark 345.— und
für Tassen mit Berliner Ansichten zwischen Mark
30.— und Mark 50.—
Nach dem Erfolg dieser Versteigerung kann man
wohl mit Recht sagen, daß die große Krisis im Kunst-
handel überwunden zu sein scheint und das Publi-
kum wieder Zutrauen hat. Die Preise auf dem Kunst-
markt scheinen jetzt stabilisiert zu sein, sie waren
nur in den letzten Jahren zu hoch. Bei einem Ver-
gleich stellt sich heraus, daß Kunstwerke bei weitem
nicht so im Preise gefallen sind, wie zum Beispiel
Industriepapiere, Immobilien etc. Die guten Samm-
ler sind wieder nach Maßgabe ihrer Mittel auf dem
Plan; vielleicht wächst sogar auch eine neue Käufer-
schichte heran, von der natürlich noch nicht festzu-
stellen ist, ob diese Sammler wirklich aus Liebe zur
Kunst kaufen, oder ob sie die Kunstgegenstände nur
als Anlagewerte betrachten.
Wir begreifen die Zuversicht Graupes für die
Versteigerung Victor H a h n, zumal Graupe ja eine
sehr große Praxis hat und nicht ohne Grund die Ver-
steigerung noch für Ende Juni (27. bis 28, Juni) an-
gesetzt hat, schließlich die bedeutendste Versteige-
rung der ersten Berliner Auktionssaison in diesem
Jahre,


Sammlung S)r. Cudwig *Mcyer, Berlin.

Bei der Lepke-Versteigerung am 10. und 11. Mai,
die die Sammlung Dr. Ludwig M e y e r (Berlin) und
anderen Kunstbesitz brachte (siehe Nr. 11 der „Inter-
nationalen Sammler-Zeitung“), wurden weiters fol-
gende Preise (in Mark) erzielt:
Gemälde alter Meister aus der Sammlung L, J. (Berlin).

333 Canaletto, San Moise in Venedig, 29:38cm . . . 600
334 Adriaen van de Venne, Anbetung der Könige,
80:64 cm .350
336 Tintoiretto, Bildnis eines Knaben,, 38:30cm . . . 800
337 Palma Giovane, Grablegung, 80:42cm .... 510
338 Ferrari, Geburt Christi, 47:37 cm 470

339—340 M i 11 e t, Blick auf Rom mit Colosseum und die
Ruinen des Palatin, je 47:35 cm 640
341 Guillam Dubois, Landschaft, 46:60cm 370
342 Pieter C 1 a e s z, Frühstücks-Stilleben, 46:62 cm . . . 280
343 Jan M e e r h o u t, Holland. Kanal, 38:28 cm 220
344 Nie. Maes, Bildnis einer Dame, 55:46 cm 600
Aus anderem Besitz.
348 F ,r a ,g o n a r d (?), Dame mit graugepudertem Haar,
58:47 cm ..750
349 Antoine P e s n e, Gustav Adolfs Grab n. Gotter,
77:63 cm 1590
350 Art des Pesne, Graf Guido von Starhemberg,
115:87 cm .1000
 
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