Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Jähns, Max; Jähns, Max [Hrsg.]
Geschichte der Kriegswissenschaften vornehmlich in Deutschland (Band 1): Altertum, Mittelalter, XV. und XVI. Jahrhundert — München, Leipzig, 1889

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.26141#0191
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Zweites Buch.

Mittelattev.

(6. bis 14. Jahrhundert.)

Linleltung.

tzl-

Des Vegetius Weckrus war wirkungslos iverhallt. Wer auch
verinöchte eine sinkende Nation durch vernünftige Auseinandersetzungen
zu neuer Mannhaftigkeit zu spornen! Wie sich Kranke nur selten
entschließen, die Lebensweise, welche Quell ihrer Übel ist, zn ändern,
vielmehr versuchen, die versagende Kraft dnrch Reizmittel anzuregen
und die Symptome des Leidens durch Palliativmittel zu beseitigen,
so verfahren auch sieche Völker. Die Einführung neuer Kriegsmaschinen
soll die Gefechtskraft steigern; aber sie trägt nicht minder dazn bei,
die Heere des stolzen Kampfes Mann gegen Mann zu entwohnen.
Der elementaren Energie jugendkräftiger Völker soll begegnet werden,
indem man selbst Barbaren besoldet nnd ihren Brüdern entgegenstellt;
aber so sristet man sich doch nur hin, bis eines Tages die Barbaren
hüben und drüben einander die Hände reichen und ihrer vereinten
Macht der lüngst schon untergrabene Bau des alten Reichs endlich
erliegt. Freitich verstanden es die „Griechlein", die byzantinischen
Romäer, ausgezeichnet, namentlich von dem jzweiten jener Mittel
geschickt Gebrauch zu machen, und so gelang es ihnen, den Namen
ihrer Herrschast noch ein Jahrtausend länger zu fristen, als dies dem
Rom des Abendlandes möglich war.

Nicht solange als das byzantinische Reich bestand, erhielt sich eine
bhzantinische Kriegswissenschast. Von einer solchen darf man auf
 
Annotationen