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Jahn, Otto
Die Gemälde des Polygnotos in der Lesche zu Delphi — Kiel, 1841

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https://doi.org/10.11588/diglit.1053#0003
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lieber die Gemälde des Polygnotos in der
Lesche zu Delphi.

u den stets sich erneuernden Aufgaben der Archäologie

z

gehört die Betrachtung derjenigen Werke der alten Kunst,
welche uns nur in Beschreibungen erhalten sind, und da
eine Restitution eines solchen Kunstwerks jedes Mal die
Summe archäologischer Keuntniss und Anschauung zusam-
menfasst, so lässt sich hoffen, dass jeder neue Versuch,
wenn er die Fortschritte der Wissenschaft treulich nützt,
der Wahrheit um einige Schritte näher kommen werde.
Dass für die Kenntniss der alten Malerei sowohl durch
reiche Entdeckungen, als wissenschaftliche Forschungen In
den letzten Jahren Bedeutendes gewonnen sei, dass nament-
lich das Studium der in immer grösserer Fülle zuströmenden
Vasenbihler die richtige Auffassung dieses Zweigs der alten
Kunst ausnehmend gefördert habe, wird Niemand leugnen,
und es also nicht missbilligen, wenn ich die grossen Ge-
mälde des Polygnotos in der Lesche der Knidier zu
Delphi von Neuem einer Betrachtung unterwerfe. 2) Es
kann dabei, wie mir scheint, von einer eigentlichen Repro-
duction, wie sie öfter versucht worden ist, nicht die Rede
sein; so unterhaltend für den Kunstfreund, so belehrend
für den Künstler diese Versuche sind, so wenig nützen sie
dem Archäologen, welcher, die Gränzen seiner Bestrebungen
wohl erwägend, sich begnügen muss, die Anordnung des
Gemäldes, die Beziehung der einzelnen Gruppen aufeinan-
der, ihre Bedeutung für sich und für das Ganze zu erken-
nen; die malerische Wirkung, welche das Meisterwerk des
b 1 *
 
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