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würde leicht sein vom Grafen Seeau Aufträge zu bekommen,
daß er auf 800 fl. Einkommen sicher rechnen könnte. „Wie
gefällt dem Papa dieser Gedanke?" schreibt Wolfgang hoch-
erfreuet „ist er nicht freundschaftlich? ist es nicht anzunehmen,
wenn es allenfalls Ernst würde?" Es käme nur darauf an
fürs erste auszuhalten, versicherte man ihm, im November
gingen die Coneerte an, die bis zum Mai sortdauerten, auch
die Fremden kämen erst noch an, und wenn er sich nur jetzt
hielte, würde dann eine Anstellung gewiß nicht ausbleiben.
Der Mutter erschien dieser Vorschlag ebenfalls sehr annehm-
lich^, allein der Vater, als ein erfahrener Mann, hatte die
größten Bedenken dabei. „Das Project von Herrn Albert"
schreibt er (L. Oct. 1777) „zeigt in der That die größte
Freundschaft die man sich vorstellen kann; allein so möglich
Dir es scheint 10 Personen zu finden, deren jede Dir monat-
lich einen Dukaten giebt, so unbegreiflich ist mir diese Mög-
lichkeit. Und wer könnten wohl diese Menschenfreunde und
Musikfreunde seyn? und was für eine Verbindlichkeit und
was für einen Dienst werden sie von Dir dafür fordern? —
Kurz ich sehe nicht wo diese 10 charmante Freunde Herkom-
men sollen. Dann würde Herr Albert solche jetzt vielleicht
nicht gleich sprechen können, vielleicht sind einige davon außer
der Stadt. Und wären es Kaufleute oder andere rechtschaf-
fene Personen, so wäre es mir lieber als Cavaliers. Denn
es kommt doch immer darauf an, ob sie ihr Wort dann auch
halten, und wie lange. — Ist nun diese Sache jetzt thunlich,
20) „Herr Albert bemühet sich sehr" schreibt sie (6. Oet. 1 777) „und
hofft daß er etwas zusammenbringet. Wenn es einmal beysammen ist, acht
Personen hat er schon, würde alle Wochen ein Coneert bei Hrn. Albert in
seinem Saal sein, nämlich alle Samstag. Herr v. Dühren ist auch dabei
und andere brave Leut."
 
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