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Das Blatt, auf welchem der Verlauf desselben und der Ue-
bergang ins Presto skizzirt war, ist ausgerissen und die durch
ur-cis eingeschlossene Stelle durchstrichen. Man sieht daß
Mozart, als er die in gewohnter Weise in den Hauptstimmen
skizzirte Ouvertüre instrumentirte, anderen Sinnes wurde.
Vielleicht hat ihm der nach Art eines zarten Siciliano be-
ginnende Mittelsatz nicht gefallen, jedenfalls hat er es für
die Einleitung zu seiner Oper passender gefunden den Aus-
druck der heitersten Rührigkeit durch nichts Fremdartiges zu
stören. Und was für ein fröhliches lebendiges Treiben
herrscht auch in diesem Satz von dem ersten neugierigen
Murmeln der Geigen bis zur jubelnden Schlußfanfare! Eine
schöne, muntere Melodie treibt die andere vor sich hin, das
perlt und rauscht und schäumt von Lust und Behagen, wie
ein frischer Bergquell der im Sonnenschein lustig über die
Steine hüpft; einzelne starke Schläge reizen elektrisirend die
Bewegung und als einmal eine leise Wehmuth durchzuschim-
mern scheint, da verklärt sich die lustige Fröhlichkeit zum
innigsten Ausdruck des Glücks und der Befriedigung. Leichter
und loser gefügt kann kaum ein Musikstück sein, von Arbeit
und Durchführung ist gar nicht zu reden; wie die Regun-
gen einer heiteren, poetisch angeregten Stimmung unver-
 
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