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Hermann Voss

Abb. 16. Fontebasso, Grisaillemalerei
Berlin, Frau von Ihne


sind in Paris und in München ungefähr die
gleichen: 29X22 dort; 31,5X23,5 hier. Das Pa-
riser Exemplar scheint übrigens am oberen und
am rechten Seitenrande leicht beschnitten.
Unbekannt ist mir der gegenwärtige Aufenthalt
eines bei Sack und Molmenti abgebildeten Wer-
kes: thronende Madonna mit den hl. Januarius
und Dominicus (Sack S. 86 u. S. 2o5). Es befand
sich seinerzeit bei dem Kunsthändler Kleinberger
in Paris. Auch hier scheint mir nach der Photo-
graphie die Urheberschaft Fontebassos höchst
wahrscheinlich. Ebenso bei einer kleineren Sacra
Conversazione bei Dr. Paul Schwabach in Berlin,
die mit der letztgenannten große Ähnlichkeit be-
sitzt (Sack S. 186).
Ein unzweifelhafter Fontebasso wird in der Stutt-
garter Galerie als „Domenico Tiepolo“ aufbe-
wahrt; es ist eine übrigens wenig bedeutende
Darstellung im Tempel, deren Typen dem Bilde
des Seminario in Venedig nächstverwandt sind,
Tf. IV, a. Die schon erwähnte Sammlung Bossi
hatte ein Bild mit einer ähnlichen Szene aufzu-
weisen, dem Tempelgang Mariä, allerdings
wesentlich weiträumiger in der Anlage, lockerer
gruppiert und figurenreicher. Es ging unter dem
Namen Seb. Riccis und erinnerte in seinem inter-
essanten Helldunkel ausgesprochen an die
Findung Mosis, Tf. V, b.
Zu den besonders reizvollen Schöpfungen un-
seres Meisters darf eine Anbetung der Hirten ge-
rech net werden, d ie sich in deutschem Privatbesitz
befindet, Abb. 14. Der Typ des hl. Joseph stimmt
mit dem Hieronymus des Louvrebildes genaue-
stens überein; auch die Engelputten sind die
aus zahlreichen anderen Werken Fontebassos
bekannten. Die ganze Komposition ist übrigens
einer gleichartigen Darstellung Riccis nachge-
bildet, die wir aus einer Radierung des Pietro
 
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