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Abb. 44—46- Drei Rötelzeichnungen von Mozes Terborgh

ZEICHNUNGEN VON MOZES TERBORGH IN DRESDEN
VON
HANS W. SINGER
Obgleich Bredius uns bereits 1883 eine eingehende Beschreibung des Albums mit
den vielen Originalzeichnungen der Familie Terborgh — damals befand es sich im
Besitz eines Nachkommens des Herrn Zebinden — gab, so ist die Künstlerpersönlichkeit
des Mozes Terborgh, der der jüngste Bruder des berühmten Gerhard war, nicht wirk-
lich bekanntgeworden. Selbst wohlunterrichtete Fachleute haben erst in den letzten
Jahren Zeichnungen, die unter Gerhards Namen gingen, endgültig als die Arbeit des
Mozes bestimmt, jenes talentvollen Bruders, der vielleicht Gerhard gleichgekommen wäre,
hätte ihn nicht schon am 12. Juli 1667, ungefähr dreißigjährig, der Tod in einem See-
gefecht vor Harwich erreicht.
Bredius und nach ihm Moes (in Ondholland) rühmen die wunderbaren Zeichnungen
des Künstlers, besonders die Bildnisse, in schwarzer Kreide, weiß gehöht oder auch aus-
getuscht, auf blauem Papier. Der erstere erwähnt wohl nur ein, der letztere drei Rötel-
blätter. Wurzbach, der Zeichnungen nur in Amsterdam, Frankfurt und Wien anführt,
macht auch kein Rötelblatt des Mozes namhaft. Sie gehören aber zu dem Trefflichsten,
was man überhaupt an Zeichnungen holländischer Maler des 17. Jahrhunderts besitzen
kann. Der Zufall hat es beschieden, daß Dresden nicht weniger wie sechs Stück und
einen Abklatsch besitzt. Es sind alles Naturstudien von jungen Burschen und Männern
in ganzer Figur, je einer auf ein Blatt, auf grauweißem Papier hingeworfen.
 
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